Die Weltreiterspiele von Tryon haben Sieger hervorgebracht. Allerdings stehen sie auch in der Kritik, da zwei Pferde eingeschläfert werden mussten. Auch der bauliche Zustand sei fragwürdig gewesen. Im Frühjahr hieß es noch auf der Jahreshauptpressekonferenz der FN, dass man in den USA guter Dinge sei, dass alles bis zum Start der Weltreiterspiele fertig sei. Bis zum Schluss sind bewegte Erdmassen im Hintergrund des Hauptstadions bei TV-Übertragungen zusehen gewesen. Dazu kamen die meist dürftig gefüllten Ränge. Das kann der Weltreiterverband FEI, nicht abtreiten.
Zwei tote Pferde
Das Desaster hatte bereits bei den Distanzreitern seinen Lauf genommen. Die Strecke sei laut mehreren Aussagen durch starke Regenfälle schlammig und rutschig gewesen. Der Distanzritt musste wegen extremer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit abgebrochen werden. Insgesamt waren 53 Pferde wegen Kreislaufproblemen in tierärztlicher Behandlung gewesen. Barack Obama, der 20 Jahre alte Anglo-Araber Wallach von Jenny Champion (Neuseeland) musste wegen Nierenproblemen eingeschläfert werden. Auch bei den Schweden gab es einen tragischen Fall, bei dem ein Pferd sein Leben verlor. Zunächst lief es für die Vielseitigkeitsreiterin Anna Freskgard mit der zwölfjährigen Stute Box Qutie ganz gut. Doch nach der Geländeprüfung zeigte das Pferd Lahmheitserscheinungen und wurde in das Tryon International Equestrian Center gebracht. Auslöser der Lahmheit sei ein Weichteilproblem gewesen. Die Stute habe sich erst gut erholt, allerdings habe sich der Zustand des Pferdes schlagartig verschlechtert. Ursache seien Kreislaufprobleme gewesen, weshalb dann die Euthanasie vorgenommen worden sei. Beide toten Pferde werden nun nach FEI-Regelung obduziert, um die genauen Ursachen herauszufinden.
Dressur: Köningsdisziplin abgesagt – Werth nicht zu schlagen
Ebenfalls keinen Grund zum Feiern hatten die Dressurreiter. Die Königsdisziplin ist mit der Kür ausgefallen, ebenfalls aufgrund von Unwetterwarnungen. Diese habe man laut FEI auch nicht verschieben können. Somit fiel die Königsdisziplin der Dressureiter aus. Allerdings konnte sich die deutsche Equipe über Mannschaftsgold freuen. In der Einzelwertung des Grand Prix Special hat Isabell Werth mit Bella Rose 2 sich den Titel geholt. Dabei hat die Reiterin aus Rheinberg die US-Amerikanerin Laura Graves mit Verdades und die Britin Charlotte Dujardin und St. Mount John Freestyle hinter sich gelassen. Sönke Rothenberger und Cosmo hatten knapp das Treppchen verpasst. Rang Elf ging an Dorothee Schneider und Sammy Davis Jr. Mit dem 16. Platz musste sich Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB zufriedengeben.
Reining: USA holen Titel
In der Westerndressur sind die Reiner aus den USA in der Mannschaftswertung nicht zuschlagen gewesen. Silber ging an die Belgier. Die Deutsche Equipe konnte sich über Bronze bei den Weltreiterspielen freuen. Bei den Einzelwertungen hatte der Belgier Bernhard Fonck mit What a wave die Spitze erklungen. Silber ging an den Amerikaner Daniel L Huss mit MS Dreamy. Über Bronze konnte sich Cade Mccutcheon (USA) mit Custom made Gun freuen. Bester Deutscher in der Einzelwertung ist Grischa Ludwig mit Ruf Lil Diamond auf Rang Acht geworden.
Vielseitigkeit: Klimke holt Bronze
Bei den Vielseitigkeitsreitern hat es kein Vorbeikommen an dem Team aus Großbritannien gegeben. Rang zwei ging an die irische Mannschaft. Die Franzosen sicherten sich die Bronzemedaille. Das deutsche Team bestehend aus Ingrid Klimke mit SAP Hale Bob OLD, Andreas Dibowski mit FRH Corrida, Kai Rüder mit Colani Sunrise und Julia Krajewski mit Chipmunk FRH musste sich mit dem fünften Platz zufriedengeben. Wo es in der Mannschaftswertung für keine Medaille gereicht hat, konnte sich Ingrid Klimke mit SAP Hale Bob OLD über eine Bronzemedaille freuen. Den Titel hat die die Britin Rosalind Canter mit Allstar B geholt. Vizemeister wurde der Ire Padraig McCarthy mit Mr Chunky.
Deutsche Voltigierer holen Titel
Bei den Voltigierern hatte es gleich mehrfach Medaillen gegeben. Kristina Boe aus Hamburg hat sich nun neben dem Titel der Europameisterin nun auch den der Weltmeisterin gesichert. Die Vizemeisterschaft ist ebenfalls in deutscher Hand geblieben. Janika Derks hat sich mit Carousso Hit und Longenführerin Jessica Lichtenberg die Vizemeisterschaft geholt. In der Einzelwertung der Herren ist der Titel nach Frankreich und Lambert Leclezio gegangen. Die Ränge zwei bis vier sind an Jannik Heiland (Silber), Thomas Brüsewitz (Bronze) und Jannis Drewell (Platz Vier) gegangen.
Im Pas de Deux ist die Reihenfolge mit Italien an der Spitze, danach Österreich, gefolgt von Deutschland, vertreten durch Janika Derks und Johannes Kay entschieden worden.
In der Mannschaftswertung sind die deutschen Starter nicht zu schlagen gewesen. Kristina Boe mit Don de la Mar/Longenführer Winnie Schlüter, Jannik Heiland mit Dark Beluga, Barbara Rosiny mit Danny Boy OLD, Thomas Brüsewitz, Torben Jacobs, Jana Zelesny, Chiara Congia, Justin van Gerven und Corinna Knauf haben sich den Mannschaftssieg geholt. Silber ging in die Schweiz, Bronze nach Österreich.
Team Norka des VV Köln-Dünnwald vertreten durch Thomas Brüsewitz, Chiara Congia, Justin van Gerven, Torben Jacobs, Corinna Knauf, Pauline Riedl, Lara Schmitt und Jana Zelesny mit Danny Boy OLD, Longenführer Patric Looser haben sich den Weltmeistertitel in der Teamwertung geholt.
Silber ging an das Team Sui Luetisburg mit Rayo de la Luz/Monika Winkler-Bischofberger. Das Team RC Wildegg (AUT) mit Alessio L’Ambabile/Maria Lehrmann hat sich die Bronzemedaille gesichert.
Simone Blum schreibt Geschichte
Mit Franke Sloothag und Weihaiwej war 1994 das letzte deutsche Paar Weltmeister im Springsattel. Gail E. Greenough aus Kanada, ist zuvor 1986 die bisher einzige Weltmeisterin im Springreiten geworden. Nun hat Simone Blum mit DSP Alice sich den Titel geholt. In insgesamt fünf Springprüfungen hat das Paar aus Bayern nicht einen einzigen Springfehler gemacht. Silber und Bronze sind in die Schweiz gegangen. Martin Fuchs und Clooney sowie Steve Guerdat mit Bianca sind ebenfalls auf dem Treppchen gelandet.
Anders verlief das Springen in der Mannschaftswertung. Diese musste im Stechen entschieden werden, da die USA und Schweden Punktgleich waren. Hier haben sich die USA um Laura Kraut den Titel geholt. Vizemeister sind die Schweden geworden. Die Bronzemedaille ist an das deutsche Team um Simone Blum mit DSP Alice, Laura Klaphake mit Catch me if you can OLD, Marcus Ehning mit Pret a Tout sowie Maurice Tebbel mit Don Diarado gegangen.
Ergebnisse Gespannfahren Mannschaftswertung:
Gold: USA; 353,39
Silber: Niederlande; 356,79
Bronze: Belgien; 364,09
5. Deutschland; 409,50 (Mareike Harm (Negernbötel)/Christoph Sandmann (Lähden)/Georg von Stein (Modautal))
Ergebnisse Gespannfahren Einzelwertung:
Gold: Boyd Exell (AUS); 154,14 (Dressur 31,68/Marathon 121,93/Hindernisfahren 0,53)
Silber: Chester Weber (USA); 163,38 (35,10/125,51/2,77)
Bronze: Edouard Simonet (BEL); 174,15 (47,19/124,13/2,83)
Ergebnisse Parareiter Mannschaftswertung:
Gold: Niederlande; 223,597
Silber: Großbritannien; 222,957
Bronze: Deutschland; 219,001 (Regine Mispelkamp (Geldern) mit Look at me Now/Dr. Angelika Trabert (Dreieich) mit Diamond’s Shine/Steffen Zeibig (Arnstorf) mit Feel Good/Elke Philipp (Treuchtlingen) mit Fuerst Sinclair)
Einzelwertung Grade V
Gold: Sophie Wells (GBR) mit C Fatal Attraction; 75,429 Prozent
Silber: Frank Hosmar (NED) mit Alphaville N.O.P.; 73,167
Bronze: Regine Mispelkamp (Geldern) mit Look at me Now; 71,452
Team Test Grade V
- Sophie Wells (GBR) mit C Fatal Attraction; 77,233 Prozent
- Frank Hosmar (NED) mit Alphaville N.O.P.; 73,488
- Regine Mispelkamp (Geldern) mit Look at me Now; 72,791