Endlich durften die Fans zurück in die Halle. Salzburg war die Premiere der PDC-Darter vor den Fans und mit dabei war in Österreich auch die Überraschungsteilnehmerin der letzten WM: „The Queen of the Palace“, Fallon Sherrock.
Sherrock hatte bereits eine kleine Festland-Tour in dieser Woche auf dem Programm. So stellte „UsedSoft“ die symphytische Britin in Dortmund als neue Botschafterin des Unternehmens vor. In einem Show-Training bei den Dortmunder Bundesligisten „Blind Gewinnt“ wurde die neue Partnerschaft vorgestellt.
„Es gibt viele Parallelen bei Fallon und uns. Fallon muss ich gegen die Herren im Dart durchsetzen, wir gegen die großen Softwareanbieter“, so Peter Schneider, Geschäftsführer und Gründer der usedSoft GmbH.
In Österreich dann war jedoch in der ersten Runde bereits Schluss. Bei der „bwin World Series of Dart“ kam Sherrock nicht über ein 5:6 gegen Jeff Smith hinaus. Dieser konnte in dem Match sogar einen 1:5-Rückstand aufholen, um die Britin zu besiegen. Sieger des Turniers wurde Gerwyn Price nach einem 11:9 gegen Rob Cross.
Wir sprachen in Dortmund mit Fallon Sherrock über ihre Karriere:
(Sports-Net) Wie hast du deine Karriere gestartet und warum bist du zum Dart gekommen ?
(Fallon Sherrock) Ich bin ursprünglich zum Dart gekommen, weil in meiner Familie immer schon Dart gespielt wurde. Seitdem ich ein kleines Mädchen bin war ich immer von Dartspielern umgeben, ich bin also mit dem Dartsport aufgewachsen. Mein Vater, meine Mutter und meine Schwester haben Dart gespielt und so bin ich dazu gekommen. Ich habe es immer geliebt und dann habe ich mir gedacht: Bleib dabei und mach weiter.
(SN) Wer war dein Lieblings-Dartspieler ?
(FS) Ich denke damals war es Trina Gulliver, weil sie damals Weltmeisterin war, und heutzutage denke ich es ist immer noch Trina, weil sie ja 10 WM Titel hat, bei den Herren ist es Michael (van Gerwen) den ich als Vorbild ansehe.
(SN) Wie würdest du Frauen den Dartsport näherbringen ? Ist es schwierig, Frauen in den Sport zu integrieren bei der Herren-Dominanz ?
(FS) Ich glaube nicht, dass es wirklich schwer ist. In England haben wir zum Beispiel ein Jugend System, in dem junge Mädchen ein Teil des Teams sind. Neben den Jungs gibt es eine ganze Reihe von Mädchen, welche dort untereinander spielen. Und dann gibt es da natürlich auch noch County-Teams (englische Landesliga) und die Damenwettbewerbe bei den (BDO / WDF) Turnieren. Ich denke es geht vor allem um die Aufmerksamkeit, je mehr Aufmerksamkeit der Damen Dartsport bekommt, umso mehr Mädchen und Damen werden spielen und dann werden wir ja sehen welche Möglichkeiten unseren Sport voran zu bringen.
(SN) Wie hast du die letzte WM und dein phänomenales Resultat inzwischen realisiert ?
(FS) Ich denke dauernd daran. Damals habe ich nicht so realisiert was ich da erreicht habe, für mich war das nur normales Dartspiel, ich bin da hochgegangen und offensichtlich habe ich ja gewonnen. Aber wenn ich zurück blicke dann bin ich schon stolz auf das was ich vollbracht habe und das ich den Sport voran gebracht habe und dabei geholfen habe, dass jetzt mehr Menschen Dart spielen. Durch die weltweite Berichterstattung über mich habe ich sehr viele Leute inspiriert mit dem Dartsport anzufangen.
(SN) Bist du das erste Mal in Deutschland ?
(FS) Nein, ich bin schon oft hier gewesen. Ich bin seitdem ich 18 bin eigentlich jetzt jedes Jahr hier in Deutschland gewesen (Anm. d. Red. zu den German Open), Deutschland ist jetzt also schon acht Jahre lang fester Bestandteil in meinem Turnierkalender..
(SN) Wie ist das Darts-Spielen mit so vielen lauten Fans im Hintergrund? Trägst du Ohrstöpsel oder sowas?
(FS) Wenn so viele Zuschauer hinter einem sind verbinden sich die Geräusche zu einem Klangteppich, der im Hintergrund abläuft. Es gibt trotz aller Konzentration natürlich immer diese ein oder zwei Stimmen, welche aus der Masse herausstechen, aber grundsätzlich konzentriere ich mich nur auf das Dartboard und ignoriere alles hinter mir.
(SN) Wie bringst du den Sport und die Familie in Einklang ? Hast du noch andere Hobbies ?
(FS) Unter der Woche bin ich eine ganz normale Mutter, wenn mein Sohn ins Bett geht habe ich dann Zeit für mein tägliches Trainingsprogramm. Die Dart Turniere sind ja eh meistens am Wochenende und da mein Sohn autistisch ist benötigt er quasi eine 24 Stunden Betreuung, da sind die Wochenenden beim Dart wie eine kleine Auszeit für mich. Dadurch habe ich auch keine Zeit für andere Hobbys. Entweder kümmre ich mich um seinen Sohn oder ich trainiere und spiele Darts.