Am vergangenen Wochenende hat das Turnier der Sieger in Münster stattgefunden. Im Springen ist eine Station der BEMER Riders Tour ausgetragen worden. In der Dressur haben hauptsächlich Reiter ihre unerfahreneren Pferde vorgestellt. Ein Highlight vor dem Schloss Münster ist der Samstagabend mit der Kür unter Flutlicht.
Mit dem Turnier der Sieger vor dem Schloss von Münster neigt sich die Freiluftsaison für die Reiter dem Ende zu. Entsprechend ist es für Paare die letzte Möglichkeit, sich noch einmal unter freiem Himmel zu präsentieren. Auch wenn die aktuellen Deutschen Meister in Dressur und Springen nicht dabei sind, weil die Europameisterschaften stattfinden. Die Springreiter kämpfen vom 30. August bis 3. September im italienischen Mailand um den Titel. Für die Deutschen Dressurreiter geht es nicht so weit weg. Sie reiten in Riesenbeck auf der Anlage von Ludger Beerbaum vom 5. bis zum September 2023 um den Europameistertitel.
Wertungsrunde 1 BEMER Riders Tour
Doch das hat dem Sport keinen Abriss getan. Gerade im Springen ist das Starterfeld international besetzt gewesen. Am Samstagnachmittag hat sich Philipp Schulze Topphoff den Sieg geholt. Der 25-Jährige hat im Normalparcours des Makrtkauf-Cup, BEMER RIDERS Tour Qualifikation zur Wertungsprüfung die erste Nullrunde hingelegt. In dem CSI4* – Springen mit anschließendem Stechen hat Schulze Topphoff entsprechend das Stechen mit der zehnjährigen Carla NRW eröffnet.
„Es ist ein wahnsinnig großer Erfolg“, sagte er. „Als ich in den Stechparcours geritten bin, wusste ich, dass nach mir noch viele schnelle Reiter kommen werden. Aber von Sprung zu Sprung fand mein Pferd besser in den Parcours. Sie wollte gut springen, sie wollte schnell sein. Meine Aufgabe war es nur noch, sie nicht daran zu hindern.“ Für den Reiter aus Havixbeck ist etwas Besonderes, vor heimischer Kulisse zu starten. Denn bei gutem Verkehr braucht er gerade einmal zwölf Minuten zum Turnierplatz.
Mit einer Zeit von 39, 48 Sekunden lässt Schulze Topphoff den deutschen Meister von 2022 hinter sich. Mario Stevens hat sein Meisterschaftspferd Starissa mit nach Münster gebracht. Dass die beiden ebenfalls schnell unterwegs sein können, haben sie bereits mehrfach gezeigt. Und doch reicht es am Samstagnachmittag gerade einmal für den zweiten Platz. Weshalb Stevens gerne nach Münster kommt? „Das Turnier ist eines der besten, die es gibt. Die Gegebenheiten, das Familiäre, die Bedeutung für die Menschen der Region – das ist einfach toll. Es wird hier für alle gesorgt“, so der 41-jährige Berufsreiter aus Molbergen.
Marco Kutscher hingegen hat mit seinem sportlichen Partner Aventador S andere Probleme zu lösen. Der zehnjährige Fuchs habe zwar ein großes Talent, aber in einer Sache müsse Kutscher noch Feintuning betreiben: „Nur in puncto Gebiss habe ich noch nicht die ideale Lösung gefunden. Aber ich denke, wenn ich es schaffe, das noch zu optimieren, ist für Aventador alles möglich.“
Weitere Ergebnisse aus dem Marktkauf-Cup beim Turnier der Sieger 2023
1. Philipp Schulze Topphoff (GER) mit Carla NRW (0 Strafpunkte in 39,48 Sekunden, im Stechen)
2. Mario Stevens (GER) mit Starissa (0 Strafpunkte in 40,63 Sekunden, im Stechen)
3. Marco Kutscher (GER) mit Aventador S (0 Strafpunkte in 41,02 Sekunden, im Stechen)
4. Zoe Osterhoff (GER) mit Jaguar King WD (0 Strafpunkte in 44,34 Sekunden, im Stechen)
5. Caroline Müller (GER) mit Jack 550 (0 Strafpunkte in 46,09 Sekunden, im Stechen)
6. Victor Bettendorf (LUX) mit Big Star des Forets (4 Strafpunkte in 38,76 Sekunden, im Stechen)
7. Marc Houtzager (NED) mit Sterrehof’s Dante (4 Strafpunkte in 40,52 Sekunden, im Stechen)
8. Michael Viehweg (GER) mit Contario 7 (4 Strafpunkte in 40,52Sekunden, im Stechen)
Flutlichtspringen beim Turnier der Sieger geht an Douglas Lindelöw
Der Preis der Firma Reflex ist am Samstagabend unter Flutlicht ausgetragen worden. In der Springprüfung der Mittleren Tour sind 39 Starter an den Start gegangen. Für das anschließende Stechen haben sich zehn Starter qualifiziert. Bester Deutscher ist David Will mit Coolio 43 geworden. Das Paar hat den Stechparcours in 37,31 Sekunden absolviert. Somit bedeutet das im Gesamtranking Platz 2. Auf dem dritten Rang findet sich Julien Anquetin wieder. Der Franzeose ht mit Farah tame 40,06 Sekunden für den Stechparcours gebraucht und ist ebenfalls Null geblieben. In dieser Prüfung holt sich der Schwede Douglas Lindelöw den Sieg. Mit Cheldon 4 holt sich Lindeloöw in 35,10 Sekunden den Sieg.
Ergebnisse Preis der Firma Reflex beim Turnier der Sieger 2023
1.Douglas Lindelöw (SWE) mit Cheldon 4 (0 Strafpunkte in 35,10 Sekunden im Stechen)
2. David Will (GER) mit Coolio 43 (0 Strafpunkte 37,31 Sekunden im Stechen)
3. Julien Anquetin (FRA) mit Farah Tame (0 Strafpunkte in 40,06 Sekunden im Stechen)
4. Alexis Goulet (FRA) mit Nikias Ligie V.V. (0 Strafpunkte in 40,78 Sekunden im Stechen)
5. Lars Bak Andersen (DEN) mit Ethene (0 Strafpunkte in 41,44 Sekunden im Stechen)
6. Willem Greve (NED) mit Candy Luck Z (4 Strafpunkte in 37,50 Sekunden im Stechen)
7. Jörne Sprehe (GER) mit Hickstead White (4 Strafpunkte in 42,46 Sekunden im Stechen)
8. Santiago Diaz Ortega ( COL) mit Ambassador Z (Strafpunkte in 37,85 Sekunden im Stechen)
9. Harm Lahde (GER) mit Oak Grove’s Commander Bond (8 Strafpunkte in 49,41 Sekunden im Stechen)
10. Victor Bettendorf (LUX) mit Simolo de la Roque Z (Aufgegeben im Stechen
10. Patrick Stühlmeyer (GER) mit Drako de Maugre (nicht im Stechen gestartet)
Kür-Sieg unter Flutlicht geht nach Schweden
Alter Schwede, das hat gesessen. So kann man den deutlichen Sieg von Patrik Kittel und Bonamour bezeichnen. Dem Paar ist kein Patzer unterlaufen. Stattdessen haben sie Highlights in Piaffe und Passage zur Musik von Billy Idol gezeigt. Am Ende lautet das Ergebnis 78,825 %. Rang Zwei geht an die Maria Caetano mit ihrem Lusitano Horizonte. Zwar ist die Passage noch ausbaufähig und auch an der einen anderen Ecke sind die Lektionen nicht ganz akkurat gewesen. Doch das hat nichts an den 75,825 % geändert. Knapp dahinter holt sich Ellen Richter mit Vinay NRW den dritten Platz. Die U-25 Meisterin in der Kür von 2021 hat den Wallach zur Musik von „The Greatest Showman“ tanzen lassen. Am Ende sind es 75,275 % für Richter.
Weitere Ergebnisse aus dem Preis des Bankhauses Metzler – Grand Prix Kür unter Flutlicht beim Turnier der Sieger 2023:
1. Patrik Kittel (SWE) mit Bonamour 2 : 78.825 %
2. Maria Caetano (POR) mit Horizonte: 75.825 %
3. Ellen Richter (GER) mit Vinay NRW: 75.275 %
4. Frederic Wandres (GER) mit Harrods FRH: 74.450 %
5. Susan Pape (GBR) mit Harmony’s Eclectisch: 73.475 %
Grand Prix Special Sieg am Sonntagmorgen geht an Katharina Hemmer
Der letzte Turniertag soll sich wettertechnisch als wechselhaft herausstellen. So ist es nicht verwunderlich, dass eine Prüfung aufgrund eines Gewitters unterbrochen werden muss. Auch im Grand Prix Special hat sich der Wettergott alles andere als gnädig erwiesen und es wie aus Eimern regnen lassen.
Am Sonntagmorgen ist es ebenfalls mit Dressur weitergegangen. Im Preis von Jan-Udo und Elisabeth Kreyenborg ist der Grand Prix Special ausgeritten worden. In der nationalen Dressurprüfung der Klasse S**** hat sich Katharina Hemmer mit Denoix PCH den Sieg geholt. 76,216 % lautet das Ergebnis für die Reiterin des RV Altenautal e.V. . „Wir haben nochmal ordentlich draufgelegt“, sagt Katharina Hemmer nach ihrem Sieg mit Blick auf die Entwicklung seit dem Grand Prix am Donnerstag. „Ich hatte mir einiges vorgenommen und konnte das gut umsetzen. Denoix war in positiver Anspannung; genau dieses gute Gefühl konnte ich mit ins Viereck nehmen.“ Entsprechend hat die Reiterin nach ihrer Runde am Donnerstag noch einmal an ein paar Feinheiten gearbeitet. Das hat man dem Ritt angesehen. Nur in den Piaffen hat es ein paar kleine Unstimmigkeiten gegeben. „Ich glaube, in meinem Pferd stecken noch mehr Möglichkeiten“, sagte die 29-Jährige. „Wenn wir noch mehr zusammenwachsen, ist da bestimmt noch Luft nach oben.“
Rang zwei geht an Sandra Nuxoll und Bonheur de La Vie. Zwar fehlt es dem erst elf Jahre altem KWPN-Wallach noch an Erfahrung, aber dennoch ist sie mit dem Ergebnis zufrieden. „Das hier ist eines der Top-Turniere, es macht einfach Spaß, hier zu reiten. Heute gelang es mir, mehr auf Angriff zu reiten als noch am Donnerstag. Aber er bringt großes Talent mit, auch bei uns ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagt Nuxoll nach dem Ritt.
Die ersten Starter des Specials holen sich den dritten Platz. Dr. Annabel Frenzen kommt mit SilberStern FRH auf 72,667 %. „Mein Pferd hat eigentlich keine Schwächen und uns sind keine größeren Fehler passiert. Aber wir können uns in allen Punkten noch deutlich steigern“, lautet das Fazit zum Ritt von Frenzen.
Weitere Ergebnisse aus dem Grand Prix Special beim Turnier der Sieger 2023
1. Denoix PCH Katharina Hemmer (GER) mit Denoix PCH: 76.216 %
2. Sandra Nuxoll (GER) mit Bonheur de La Vie: 72.804 %
3. Annabel Frenzen Dr. (GER) mit SilberStern FRH: 72.667 %
4. Bianca Nowag-Aulenbrock (GER) mit Florine OLD: 72.137 %
5. Ingrid Klimke (GER) mit First Class 92: 71.980 %
6. Svenja Kämper-Meyer Dr. (GER) mit Amanyara M FRH: 71.706 %
7. Beata Stremler (POL) mit FairPlay: 69.902 %
8. Anabel Balkenhol (GER) mit High Five FRH: 68.765 %
Starker Regen und Gewitter sorgen für Unterbrechung beim finalen Springen
Beim CSI4* Münster Turnier der Sieger 2023 hat es alles gegeben. Nach den ersten 27 Startern hat es wie aus Eimern geregnet und ein kleines Gewitter ist aufgezogen. Davon hat sich Douglas Lindelöw mit Charlie’s Way nicht beeindrucken lassen. Der Schwede ist trotz schlechter Bedingungen Null geblieben. Marie Ligges, die als Nächstes an den Start gehen soll, muss zurück ins Abreitezelt, da ein Gewitter aufgezogen ist. „Marie, du kennst die Regeln. Bei Gewitter müssen wir unterbrechen“, sagt der Stadionsprecher. Nach der Unterbrechung kann Ligges ihren Ritt fortsetzen. Am Ende sind elf Starter für den zweiten Umlauf qualifiziert.
Am Ende holt sich Hans-Dieter Dreher mit Vestmalle Des Cotis den Sieg im Großen Preis der Stadt Münster, der zugleich Preis der Auto Nagel-Unternehmensgruppe sowie Wertungsprüfung für die BEMER Riders Tour ist. „Ich hatte einige Ritte vor mir gesehen und wusste, dass ich alles riskieren muss“, sagte Dreher über seinen Ritt. „Meinem Pferd fallen enge Wendungen nicht so leicht, darum habe ich oft die längeren Wege gewählt und die erste Distanz genommen, die ich gesehen habe. Dass dieser Plan aufgegangen ist, verdanke ich meinem Pferd.“
Ergebnisse im Großen Preis von Münster beim Turnier der Sieger 2023
1. Hans-Dieter Dreher (GER) mit Vestmalle Des Cotis: 0 Strafpunkte, 40,72 Sekunden, 2. Umlauf
2. Christian Kukuk (GER) mit Checker 47: 0 Strafpunkte, 42,30Sekunden, 2. Umlauf
3. Patrick Stühlmeyer (GER) mit Drako de Maugre: 0 Strafpunkte, 43,11 Sekunden, 2. Umlauf
3. Mario Stevens (GER) mit Starissa: 0 Strafpunkte, 43,11 Sekunden, 2. Umlauf
5. David Will (GER) mit Zinedream: 0 Strafpunkte, 43,18 Sekunden, 2. Umlauf
6. Jörne Sprehe (GER) mit Hot Easy: 0 Strafpunkte, 45,14 Sekunden, 2. Umlauf
7. Marco Kutscher (GER) mit Aventador S: 0 Strafpunkte, 45,54 Sekunden, 2. Umlauf
8. Rene Dittmer (GER) mit Donald 550: 0 Strafpunkte, 45,90 Sekunden, 2. Umlauf
9. Katrin Eckermann (GER) mit Chao Lee: 1 Strafpunkt, 44,73 Sekunden, 2. Umlauf
10. Douglas Lindelöw (SWE) mit Charlie’s Way: 8 Strafpunkte, 45,14 Sekunden, 2. Umlauf
11. Kristaps Neretnieks (LAT) mit Palladium KJV: 8 Strafpunkte 46,16 Sekunden, 2. Umlauf
(C) Jenny Musall