Die Würfel sind gefallen – die erste offizielle Deutsche Meisterschaftssaison im Shorttrack ist beendet.
Mit zwei Wochen Verspätung zwar, aber immerhin konnten der 8. und der 9. Lauf zur Deutsche DMV Shorttrack Quad Meisterschaft am 30. September und 1. Oktober in Bad Hersfeld bei besten bis guten Bedingungen ungekürzt durchgeführt werden.
Fast hätte der Wettergott jedoch dem MSC Bad Hersfeld, den Quad- und Kartfahrern noch einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach den Regenfällen Samstagabend konnten aber an beiden Tagen die Finalläufe der Deutschen DMV Shorttrack Quad Meisterschaft trocken über die Bühne gebracht werden.
Die Rennen hätten eigentlich am 16. und 17. September stattfinden sollen, doch wegen der starken Regenfälle im Vorfeld musste der Verein mal wieder absagen und das letzte Wochenende als neuen Termin wählen. Am Samstag fanden die 33 Fahrer und Fahrerinnen optimale Bedingungen vor und alle 36 Läufe wurden reibungslos und unfallfrei abgewickelt.
Mehrstündiger Starkregen in der Nacht stellte dann die Offiziellen um Vorsitzende Elona Schäfer-Hablesreiter und Rennleiter Dennis Schäfer am Sonntagmorgen schon wieder vor Probleme: Die Bahn glich stellenweise einem See; die Vereinshelfer pumpten bis 11.00 Uhr 30 000 Liter Wasser ab!
Danach begann verspätet das Training und auch am Sonntag konnten alle Rennen absolviert werden, wobei nur das Programm der Schüler und Jugendlichen aus Sicherheitsgründen etwas eingekürzt wurde.
In der Automatikklasse gewann an beiden Tagen mit Heinz Brandt (Homberg/Ohm) der Routinier, vor Udo Scholz (am Samstag) bzw. Susana Lopez am Sonntag. Conny Kraft und auch Susana Lopez attackierten immer wieder den Senior und auch untereinander schenkten sich die Ladies nichts und sorgten für spannende Rennen. Scholz fuhr am Sonntag nicht mehr und nach heißen Duellen mit Conny wurde Susana Zweite.
In der Rookiesklasse hatte der 15-jährige Malte Hermann (MSC Angenrod) an beiden Tagen die Nase vorn, vor seinem Teamkollegen Niklas Staufenberg vom Quad Racing Team Hermann. Hermann wurde nach neun Wertungsläufen mit Punktemaximum souverän Deutscher Meister!
In der Quadklasse 3 bis 500 ccm waren mit sieben wieder die meisten Teilnehmer am Start. An beiden Tagen gewann mit einer Glanzleistung Stephan Bischoff aus Angenrod und sicherte sich damit die Meisterschaft in der Klasse. Am Samstag wurde der Mecklenburger Reiko Menning Zweiter vor Marco Hellwig. Damit konnte Hellwig nach Punkten in der Meisterschaft mit Matthias Hahnke (MSC Angenrod) gleichziehen und hatte am Sonntag noch Chancen auf den Vizetitel. Doch er verpasste dann, punktgleich mit Hahnke und Christian Bonkowski (!) die Qualifikation für das A-Finale haarscharf und fuhr lediglich im B-Finale um Tagesplatz 5. Beim A-Finale musste er zusehen, wie Hahnke mit dem vierten Platz hinter Bischoff, Menning und Bonkowski genügend Meisterschaftspunkte einfuhr, um die Vizemeisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung vor Hellwig zu gewinnen.
Auch in der MEFO Sportklasse, der Hubraumstärksten Quadklasse, dominierte Stephan Bischoff. Der Vorsitzende des MSC Angenrod gewann an beiden Tagen und wurde damit Doppelmeister. Am Samstag raste Lokalmatador Nico Rausch vom MSC Bad Hersfeld mit seinem Zweitaktquad auf den zweiten Rang. Am Sonntag verzichtete er aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start. Christian Bonkowski wurde am Sonntag Zweiter und holte damit den Vizemeistertitel nach Felsberg. Und auch der 79-jährige Engländer Paddy Thorne war wieder mit von der Partie, nachdem ihm die Quadschmiede Rausch in der Vorwoche seinen Zweitakt-Snowmotor repariert und rennfertig gemacht hatte. Paddy verpasste das Meisterschaftspodium um einen einzigen Punkt hinter dem Ungarn Istvan Regi.
Die Schülerklasse dominierte an beiden Renntagen die Pfälzerin Chantal Wagner, die sich den Meistertitel schon drei Wochen zuvor in Heringen gesichert hatte und damit die Saison mit unheimlichen neun Tagessiegen abschloss. Am Samstag war Leon Joel Ziegler Zweiter, der am Sonntag einmal disqualifiziert wurde und daher nur Vierter wurde. Justin Reichmann, am Samstag Dritter, stürzte am Sonntag im dritten Lauf, nachdem sich ein Rad an seinem Quad gelöst hatte. Obwohl er in die Barriere fuhr, blieb er Gottseidank unverletzt. Der kleine Felix Schulte (MSC Diedenbergen) wurde am Sonntag sogar Zweiter – vorbei die Zeiten der Überrundungen!
Bilder aus der Quad-Klasse:
(c) Hans-Walter Tschirley
In der Rookie-Jugendklasse gewann am Samstag Marlon Dreier (MSC Neuenhasslau) vor Marvin Schulze (MSC Diedenbergen); am Sonntag war es umgekehrt. Dreier wurde damit Meister in seiner Klasse. In Klasse 6b siegte am Samstag Niko Bauer (MSC Neuenhasslau) vor Simon Bonkowski (MSC Melsungen) und auch hier war es am zweiten Tag umgekehrt. Bonkowski darf den Meisterpokal am 4. November in Homberg/Ohm mit 2 Punkten Vorsprung entgegen nehmen.
Ein Highlight sind immer die Läufe der Speedkarts, die mit hubraumstarken Motorradmotoren spektakulär um das Oval driften. In Hersfeld gewann an beiden Tagen mit Horst „Johnny“ Bund aus Sulzbach ausgerechnet der zweitälteste Teilnehmer die Wertungen. Sein Markenzeichen auf der Grasbahn: die fetten Hinterräder, mit denen er vor allem auf der tiefen Bahn am Sonntag exzellente Starts hinlegte. Zweiter am Samstag wurde der Kerspenhausener Peter Heußner, der nach eigenen Angaben eine „Seuchensaison“ hinter sich hat. Doch der Lokalmatador konnte mit diesem zweiten Platz seinen ersten offiziellen Deutschen Meistertitel verbuchen. Am Sonntag wurde Ingo Duttine (AMCC Heringen) Zweiter vor Heußner. Mario Schuchardt aus Niederaula kam auf Platz 4. Kathrin Wagner aus Kerspenhausen war nur als Zuschauerin an der Bahn: Die Blondine vom MSC Angenrod hatte sich in Heringen eine Schulter ausgekugelt und musste nun zusehen, wie die ersten beiden Plätze in der Meisterschaft an Heußner und Duttine gingen.
Bilder der Kart-.Klasse:
(c) Hans-Walter Tschirley
Die beiden letzten Rennen in Hersfeld waren ein würdiger Abschluss einer schwierigen Saison: Rennverlegung in Heringen, Absage in Nidda, Rennverlegung in Bad Hersfeld. Zum Schluss gab es doch neun Wertungsläufe und somit konnte jeder Fahrer sein Streichresultat „einlösen“.
Quelle: DMV Deutsche Shorttrack Quad-Meisterschaft