Viele Mutmaßungen gab es in den letzten Tagen nach dem Bomben-Anschlag auf den Bus von Borussia Dortmund. Selbst im Wahlkampf hat die rechtsgerichtete AfD auf einen islamistischen Terrorverdacht gesetzt und liegt nun, anscheinend völlig daneben.
Bereits früh zeichnete sich eigentlich ab, dass die gefundenen Briefe am Tatort, dem Hotel „l arrivee“ eine Ablenkung sein könnten. Zu viele Ungereimtheiten und Fehler waren zu finden, die nicht nur eine rechtsradikale Gruppierung aus Sachsen, sondern auch IS als Terrorverdacht nahezu ausschlossen. Nun jedoch ist offenbar klar, dass es sich bei dem Attentat um „niedere Beweggründe“ handelte. Der Deutsch-Russe Sergej W. aus dem baden-württembergischen Tübingen steht unter dringendem Tatverdacht, den Anschlag verübt zu haben, um „den Aktienkurs des BVB zu manipulieren“. Dabei soll W. sogenannte Put-Optionsscheine über mehrere tausend Euro bestellt und dabei auf einen Kurseinbruch von Borussia Dortmund gesetzt. Das irrsinnige dabei war, dass er diese Geschäfte von einem Zimmer des Teamhotels aus tätigte, von wo aus der Tatverdächtige die Bomben zündete.
Bereits kurz nach den Transaktionen hatte die zuständige ComDirekt Bank den Vorfall gemeldet. Die Staatsanwaltschaft beobachtete W. nun und konnte am Freitag zuschlagen und den Deutsch-Russen durch das GSG9 verhaften. W. erwartet eine Anklage wegen mehrfachen versuchten Mordes. Dass seine Tat nicht völlig aufging war die falsche Höhe der zweiten Bombe, die laut Experten über den Bus hinausgerichtet war und so das Ziel verfehlte. Auch die unprofessionellen Transaktionn der Derivate im Hotel selber konnten W. wohl nachgewiesen werden. Laut Börsen-Experten hätte W. einen Gewinn im Millionen-Bereich abräumen können.
Der BVB zeigte sich nach der Bekanntgabe am Freitagmorgen erleichtert aber auch geschockt über das Tatmotiv. Diese Information soll nun der Mannschaft und dem Stab helfen, die Erlebnisse besser und schneller zu verarbeiten.