Mylen Kruse ist mit gerade einmal 23 Jahre Deutsche Meisterin der Springreiterinnen geworden. Beim Longines Balve Optimum hat die junge Amazone Angelique Rüsen und Mynou Diederichsmeier hinter sich gelassen. Im Championat von Balve hingegen hat sich ebenfalls eine Amazone den Sieg geholt.
Bei den Deutschen Meisterschaften der Reiter in Balve wird auch eine Meisterin gesucht. Die Damen im Springsattel dürfen ebenfalls bei den Herren mit starten. Und doch ist es ein Highlight, wenn samstags die Deutsche Meisterin der Springreiterinnen ermittelt wird. Am Abend folgt das Championat von Balve, das im Stechen entschieden wird.
Mylen Kruse ist Deutsche Meisterin der Springreiterinnen
Doch zuerst sind die Damen an der Reihe. Hier hat sich die gerade einmal 23 Jahre alte Mylen Kruse gegen Routiniers im Springsattel durchgesetzt. Das heißt: Deutsche Meisterin der Springreiterinnen ist, die, die am Ende nach zwei Wertungsprüfungen und drei Umläufen die wenigsten Strafpunkte auf dem Konto hat.
Nach der ersten Wertungsprüfung am Donnerstag hat Paweena Hoppe mit Nashville HR noch die Nase vorn. Kruse ist auf dem achten Rang. Diedrichsmeier auf dem 16. und Rüsen auf dem 18. Platz. Das soll sich noch ändern. So kann sich Angelique Rüsen mit Crowny NW zwar den Sieg im Preis der Platzmann Federngroup und Nullfehlerpunkten sichern, aber von Donnerstag kommen noch 4 Punkte auf das Konto. Die Bereiterin aus dem Stall von Christian Ahlmann hat den Schimmel vierjährig zur Verfügung gestellt bekommen und selbst ausgebildet.
Angelique Rüsen: „Balve ist mein Lieblingsturnier.“
„Das ist was ganz Besonderes für mich“, so die Deutsche Meisterin von 2018, die dankbar ist, den achtjährigen Crown Z-Nachkommen reiten zu dürfen. „Balve ist tatsächlich mein Lieblingsturnier. Hier kann echt immer alles passieren. Ich hatte eigentlich aufgrund des Fehlers vom Donnerstag nicht gedacht, noch in die Medaillen zu reiten“, schmunzelt Rüsen, die die Prüfung für sich entschieden hat.
Mit Mynou Diederichsmeier ist auch die Deutsche Meisterin von 2019 erneut auf dem Treppchen. Nach beiden Wertungsprüfungen hat sie ebenfalls vier Punkte auf dem Konto. Am Ende ist es der dritte Rang bei den Springreiterinnen. „Es ist natürlich immer ein ganz großer Traum, aufs Treppchen zu kommen“, sagt Diederichsmeier, die nach dem Abwurf am Donnerstag nicht mehr damit gerechnet hat, auf das Treppchen zu kommen. Nun ist es die Bronze-Medaille geworden. Die Stute Quick and Fly hat die 40-Jährige auf einem kleinen Turnier entdeckt. „Ausgebildet hat sie dann erstmals meine Schwester Mylene. Ich reite sie jetzt seit zwei Jahren und seit 2023 auch die großen Springen“, so Diederichsmeier, die mit der Stute „super glücklich“ ist.
Mylen Kruse: „Das war echt eine Überraschung.“
Überraschung des Tages ist die 23 Jahre junge Mylen Kruse. Mit dem 13-jährigen Cha Mu ist sie in den drei Runden ohne Abwurf geblieben. Lediglich zwei Punkte wegen Zeitüberschreitung sind auf das Konto gekommen. In der Prüfung am Samstag ist sie Null geblieben. Dennoch ist der Sieg und der Titel unerwartet gekommen. „Deshalb bin ich umso glücklicher. Das war echt eine Überraschung. Ich bin unglaublich stolz auf mein Pferd und mein ganzes Team“, freut sich Kruse nach der Prüfung.
Ihren sportlichen Partner hat sie vor gerade einmal drei Monaten übernommen und jetzt nach etwa vier Wochen zusammengewachsen. „Cha Mu ist ein echter Kämpfer im Parcours – und ich habe gelernt, wie ich es ihm in Parcours recht machen kann.. Manchmal ist er vor der Prüfung aufgeregt, aber das legt sich dann schnell“, lacht die frisch gebackene Deutsche Meisterin der Springreiterinnen. Ihren sportlichen Partner beschreibt sie als sehr verschmust und freundlich.
Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen
Gold: Mylen Kruse (GER) mit Cha Mu (2 FP (1/1))
Silber: Angelique Rüsen (GER) mit Crowny NW (4 FP (4/0))
Bronze: Mynou Diederichsmeier (GER) mit Quick & Fly (4 FP (4/0))
Preis der Platzmann Federn Group 2023
- Angelique Rüsen (GER) mit Crowny NW: 0/ 67,36 sec
- Mynou Diederichsmeier (GER) mit Quick and fly: 0/ 67,72 sec
- Selina Höger (GER) mit Flintstone V: 0/ 68,90 sec
- Simone Blum (GER) mit Ovanna DW: 0/ 69,26 sec
- Mylen Kruse (GER) mit Cha Mu: 1/ 72,43 sec
Janne-Friederike Meyer-Zimmermann gewinnt das Championat von Balve
Das Championat von Balve ist ein Highlight am Samstagabend im Springstadion von Schloss Wocklum. Entsprechend ist auch das Teilnehmerfeld gespickt. Im Dieter Graf Landsberg Gedächtnis Preis, Championat von Balve, präsentiert von der Wocklum Gruppe, Gebr. Hertin GmbH & Co. KG, Grillo Werke und Paul Müller GmbH sind insgesamt 45 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start. Dabei hat es der anspruchsvolle Parcours, bestehend aus einer dreifachen und einer zweifachen Kombination in sich gehabt. Enstprechend ist die Springprüfung der Klasse S** im Stechen entschieden worden.
Am Ende hat sich mit Janne-Friederieke Meyer-Zimmermann eine Amazone durchgesetzt. Knapp zwei Sekunden Vorsprung hat die Amazone mit Cornela auf den Zweitplatzierten. EOIN McMahon aus Irland holt sich mit Mila den zweiten Platz.
Ergebnisse Dieter Graf Landsberg Gedächtnis Preis, Championat von Balve, präsentiert von der Wocklum Gruppe, Gebr. Hertin GmbH & Co. KG, Grillo Werke und Paul Müller GmbH 2023
- Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (GER) mit Cornela (0/ 0/ 37,66 sec)
- Eoin McMahon (GER) mit Mila (0/ 0/ 39,46 sec)
- Patrick Bölle (IRL) mit Susanne (0/ 0/ 39,58 sec)
- Kaya Ehning (SUI) mit Cupfer (0/ 0/ 40,14 sec)
- Rene Dittmer (GER) mit Cujo (0/ 0/ 48,21 sec)
(C) Jenny Musall/DeFodi Images