Die European Darts Open (EDO) 2019 in der Ostermann-Arena Leverkusen sind beendet. Michael van Gerwen verteidigte seinen Titel und bezwang im Endspiel Rob Cross mit 8:6, spielte dabei einen Schnitt von 104 Punkten gepaart mit einer Doppelquote von mehr als 60 Prozent.
Bereits im ersten Leg gelang „The Green Machine“ zusätzlich ein 170er-Finish. „Ich lese immer wieder, dass ich ein Roboter sei“, so „MVG“ im Anschluss. „Aber einige Gegner haben es mir nicht einfach gemacht dieses Wochenende. Es war harte Arbeit, die sich glücklicherweise ausgezahlt hat.“ Auf seinem Weg in das Finale bezwang der spätere Titelträger Mervyn King (6:1), Jermaine Wattimena (6:0), Gerwyn Price (6:5) und Mensur Suljovic (7:5). Nach 2013, 2016 und 2018 gewinnt der Niederländer die European Darts Open zum vierten Mal. „Ich bin wahnsinnig glücklich mit einem Erfolg in die Tour gestartet zu sein. Der einzig fade Beigeschmack ist, dass ich gerade gehört habe, dass die Niederlande gegen Deutschland im Fußball verloren haben“, scherzte die aktuelle Nummer Eins der Welt.
Van Gerwen sorgte während des Halbfinales gegen Mensur Suljovic auch für den sportlichen Moment des Wochenendes. Beim Stand von 3:4 aus Sicht des Niederländers gelang ihm das größte Kunststück in der Welt des Darts – ein 9-Darter. Diesen spielte „Mighty Mike“ über den ungewöhnlichen Weg 180, 174 und 147 (T19, Bullseye, D20). Die Halle kochte. Es war der erste 9-Darter auf der European-Tour seit dem Juni vergangenen Jahres. Auch dieser gelang van Gerwen.
Der Zweitplatzierte Rob Cross zeigte sich als fairer Verlierer. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung an diesem Wochenende. Um Michael zu besiegen muss man über sich hinauswachsen. Das habe ich nicht in allen Phasen des Finales hinbekommen.“ Auch „Voltage“ kam dem perfekten Spiel sehr nahe. Im Endspiel warf der Engländer einen 10-Darter zum zwischenzeitlichen 3:3.
Pipe im Publikum
Das emotionalste Wochenende aller Spieler hatte ohne Frage Justin Pipe. Erst lehnte „The Force“ am Freitag verständlicherweise noch Interviews mit dem Hinweis ab, dass er sich aufgrund des Tods seines Vaters und dessen Beerdigung am Montag nicht dazu in der Lage sehe. Nach seinem Achtelfinalerfolg gegen Darren Webster brach es dann aus dem 47-Jährigen heraus. Unter Tränen übersprang der Engländer die Absperrung und begab sich zu seinen Fans im Innenraum und umarmte diese herzlich. Nach seinem Viertelfinalaus wurde Pipe vom Leverkusener Publikum minutenlang gefeiert. „Vielen herzlichen Dank für diese großartige Unterstützung. Es war mir eine Ehre hier in diesen harten Zeiten spielen zu dürfen“, ließ „The Force“ ausrichten.
Die vier deutschen Teilnehmer Fabian Herz (3:6 gegen Scott Taylor), Jyhan Artut (4:6 gegen Wesley Plaisier), Nico Kurz (5:6 gegen Kim Huybrechts) und Michael Rosenauer (4:6 gegen Glen Durrant) schieden bereits in der ersten Runde am Freitag aus.
Bereits am kommenden Wochenende steht die zweite Station der European Tour 2019 an, wenn in der Halle 39 in Hildesheim der Sieger der German Darts Championship ermittelt wird.
(c) Sebastian Sendlak
Die Ergebnisse des Tages in der Übersicht
Achtelfinale:
Michael van Gerwen (NED) 6:0 Jermaine Wattimena (NED)
Krzysztof Ratajski (POL) 4:6 Gerwyn Price (WAL)
Mensur Suljovic (AUT) 6:3 Joe Cullen (ENG)
James Wade (ENG) 6:1 Dave Chisnall (ENG)
Justin Pipe (ENG) 6:1 Darren Webster (ENG)
Rob Cross (ENG) 6:4 Jonny Clayton (WAL)
Dimitri Van den Bergh (BEL) 0:6 Daryl Gurney (NIR)
Peter Wright (SCO) 6:3 Ross Smith (ENG)
Viertelfinale:
Michael van Gerwen (NED) 6:5 Gerwyn Price (WAL)
Mensur Suljovic (AUT) 6:2 James Wade (ENG)
Justin Pipe (ENG) 2:6 Rob Cross (ENG)
Daryl Gurney (NIR) 3:6 Peter Wright (SCO)
Halbfinale
Michael van Gerwen (NED) 7:5 Mensur Suljovic (AUT)
Rob Cross (ENG) 7:5 Peter Wright (SCO)
Finale
Michael van Gerwen (NED) 8:6 Rob Cross (ENG)
Quelle: PDC Europe / Niclas Junker