Der Motoball in Deutschland muss sich für die Zukunft neu aufstellen. Der Vorsitzende von Motoball Deutschland, Lothar Grabs sieht den Sport und die Vereine aber gut gerüstet und blickt positiv nach vorne: „Wir sind gut für die kommenden Aufgaben aufgestellt.“
Mit Lothar Grabs sprach Thomas Meiler auf der Verbands-Webseite über die nähere Zukunft im deutschen Motoball.
Thomas Meiler: Wie steht es um den Motoball in Deutschland?
Lothar Grabs: Seit es Motoball in Deutschland gibt, wurde unser Sport, aufgrund rechtlicher Regularien und Vorgaben, durch den DMSB betreut. Einem Dachverband, der alle Motorsportarten unter einer Regie vereint. Die Schwierigkeit, die sich aus dieser „Verbindung“ ergab, lag darin begründet, dass alle Motorsportdisziplinen, die im DMSB organisiert sind, im Gegensatz zum Motoball, Einzelsportarten sind und daher das Verständnis des Einzelsportlers zum Teamsport sich als sehr schwierig darstellte.
Thomas Meiler: Welche Auswirkungen hatte das auf den Motoball genau?
Lothar Grabs: Das liegt in der Natur der Sache. Entscheidungen, Organisationen und vieles mehr richteten sich durch den DMSB selbstverständlich an der Mehrheit der Einzelsportarten aus. Dies hatte zur Folge, dass Entscheidungen oder Organisationsstrukturen nicht immer passend für eine Mannschaftssportart waren. Um diesen Differenzen entgegenzuwirken, wurde 2016 der gemeinnützige Verein Motoball Deutschland e.V. – ein Zusammenschluss aller spielenden Motoballclubs – gegründet. Damit sollte unter anderem die Akzeptanz, Wertschätzung und Verständnis beim DMSB verbessert werden und die Abarbeitung des Tagesgeschäftes deutlicher auf den Motoball zugeschnitten sein.
Thomas Meiler: Und was verändert sich jetzt genau?
Lothar Grabs: Der DMSB orientiert sich um und organisiert sich neu. Dabei wird die Disziplin Motoball durch den DMSB an einen neuen Partner delegiert, der die Unterstützung und Verantwortung in vielen Fragen und Aufgaben des DMSB übernimmt. Unser neuer Partner wird zukünftig der ADAC e.V. sein.
Thomas Meiler: Was bessert sich nach Ihrer Meinung von dieser Änderung?
Lothar Grabs: Aufgrund der Struktur des ADAC sehe ich viele Synergien und vor allem auch eine neue Chance für den Motoball. Der ADAC ist selbst ein Verein, der sich mit den Belangen und Aufgaben von Vereinen gut auskennt und entsprechend aufgestellt ist. Schon bei den ersten Kontakten merkte man eine große Wertschätzung und Akzeptanz zwischen dem ADAC und dem Motoball Deutschland e.V.. Dies sehe ich als Voraussetzung für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung und folglich auch das Überleben des Motoball in Deutschland. Mir ist natürlich bewusst, dass wir als Exoten im Vergleich zur beispielsweise der DTM nicht so medien- und öffentlichkeitswirksam sind. Das sollte aber eigentlich keine Rolle spielen, denn wir haben unsere Daseinsberechtigung, wie es sich in der Vergangenheit bei jedem Motoballspiel gezeigt hat. Ich bin guten Mutes, dass dieser Schritt zum ADAC ein fruchtbarer, konstruktiver und erfolgreicher ist und gehe als Vorsitzender sehr hoffnungsvoll in die Motoballzukunft. Also, lasst das Spiel beginnen!
Quelle: motoball.de