Die DFB-Delegation rund um Innenministerin Nancy Faser brachte in dieser Woche eine Sicherheitsgarantie für LGBTQ aus dem Wüstenstaat mit. Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es Bedenken.
Die Diskussionen um die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar reißen auch nach dem Besuch der Innenministerin Nancy Faser und einer Delegation um Bernd Neuendorf vom DFB nicht ab. Noch immer diskutieren Fans und Fußball-Experten gleichermaßen über die Ausrichtung der WM im Wüstenstaat.
Der Besuch kam zustande, nachdem Faser öffentlich die Vergabe der Weltmeisterschaft kritisierte: „Für uns als Bundesregierung ist das eine total schwierige Vergabe. Es gibt Kriterien, an die sich gehalten werden muss, und dann wäre es besser, dass das nicht in solche Staaten vergeben wird.“ Kurz darauf wurde der deutsche Botschafter nach Doha einbestellt.
Die Gespräche mit dem Premierminister Scheich Chalid bin Chalifa Al-Thani verliefen laut aller Beteiligten positiv und zielorientiert ab. So gab die Regierung Katars eine verbindliche Sicherheitsgarantie für andersdenkende und queere Fans und auch Beteiligten des Großereignisses ab, die in schriftlicher Form auch an den Fußball-Weltverband gesendet wurde. Das bestätigte der DFB nach seiner Ankunft in Deutschland. Vor Ort wurde diese Garantie laut dem Deutschlandfunk vor Ort nicht öffentlich wiedergegeben. So wurden die Gespräche hinter verschlossenen Türen geführt, eine Pressekonferenz fand nicht statt.
Diese Garantien gelten ausschließlich für die Zeit des Turniers, welches am 20. November mit dem Spiel des Gastgebers Katar gegen Ecuador beginnt und mit dem Finale am 18. Dezember in Doha enden wird.
„Der Zeitraum ist die Zusage die wir von Katar erhalten haben“, berichtet Benjamin Näßler, Aktivist der LGBTQ-Szene, bei Stern TV auf RTL und gibt dabei zu bedenken, dass die Unsicherheit in den übrigen Zeiträumen weiterhin vorhanden sind. Der ehemalige „Mr. Gay Germany“ Näßler war Teil der Delegation. Die Einlassung Katars wertet Näßler dennoch als Meilenstein für das Land.
Nicht mitgeflogen war bei der 23-stündigen Reise die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg, die aus Protest ihre Teilnahme absagte.