Seit Mittwoch finden in Riesenbeck die FEI European Championship 2023 der Dressurreiter statt. Dabei soll es zu einem Showdown zwischen der deutschen Equipe und Großbritannien kommen. Außerdem wird ein lang erwartetes und bisher vermiedenes Duell ausgetragen.
Doch zuerst ist der Europameister in der Mannschaft gesucht worden. Hier sind die Briten und Deutschen als Favoriten ins Rennen gegangen. Auf deutscher Seite ist Mathias Alexander Rath mit dem Totilas-Nachkommen Thiago GS für Sönke Rothenberger und Fendi eingesprungen. Ansonsten hat Bundestrainerin Monica Theodorescu keine sonderlichen Überraschungen im Kader gehabt. Neben Isabell Werth mit DSP Quantaz und Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB ist ebenfalls Frederic Wandres mit Bluetooth OLD im Kader.
FEI European Championship 2023 in Riesenbeck
In der Teamwertung sind auf der Anlage von Ludger Beerbaum in Riesenbeck pro Team vier Reiter an den Start gegangen. Auch Einzelreiter sind angetreten, da es unter anderem auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris 2024 geht. Entsprechend sind alle Reiter mit ihren Top-Pferden an den Start gegangen.
Bei den Briten sind Charlotte Fry mit Glamourdale, Charlotte Dujardin mit Imhotep, Carl Hester mit Fame und Gareth Hughes und Classic Briolinca im Team. Somit ist nun das eingetreten, was seit einiger Zeit immer vermieden worden ist. Sei es durch die Schwangerschaft von von Bredow-Werndl oder Deckeinsatz von Glamourdale. Nun müssen von Bredow-Werndl und Fry mit ihren Spitzenpferden sich messen. Wer ist besser? Glamourdale oder Dalera?
Duell zwischen Großbritannien und Deutschland bei der Dressur EM
Bereits nach den ersten beiden Startern pro Nation ist deutlich geworden: Das wird ein Duell zwischen Deutschland und Großbritannien. Auch wenn jede Nation ein Streichergebnis hat, da nur drei Ritte gewertet werden, so ist es bis zum Schluss spannend gewesen, welche Mannschaft sich den Titel holt. Das Duell entscheiden sollen Jessica von Bredow-Werndl mit ihrer „Dancing Queen“ Dalera und Charlotte Fry mit dem Rappen Glamourdale und seiner auffälligen Galoppade.
Am Ende sollen die Unkonzentriertheiten von Glamourdale Fry den Sieg im Grand Prix kosten. „Glamourdale war on fire. Ich hoffe, dass wir uns im Special besser konzentrieren können“, sagt die amtierende Weltcup-Siegerin und Weltmeisterin. An ihrer Vorbereitung werde sie nichts ändern. Letztlich sind es 81,258 % für die 27-jährige Britin. Während des Rittes hat es Punktabzug in der Piaff-Passage Tour gegeben. Dazu ist das Rückwärts richten nicht gerade und auf den Punkt gewesen sowie weitere Ungenauigkeiten.
Rang zwei in dieser Prüfung bleibt ebenfalls in britischer Hand. Charlotte Dujardin holt sich mit dem erst zehnjährigen Imhotep 82,422 %. „Ich war nach dem Ritt sehr emotional. Aber Imhotep hat mir ein gutes Gefühl gegeben“, sagt Dujardin, die sich aus der Baby-Pause zurückmeldet. Bereits beim CHIO hat sich der zehnjährige Fuchwallach gut präsentiert. „Imhotep ist gerade ein paar Grand Prix gegangen. Ich gebe ihm Zeit und warte ab, was da noch kommt, wenn er 14 oder 15“, sagt Dujardin über ihren sportlichen Partner, der immer gefallen will.
Großbritannien gewinnt Mannschaftsgold, vonBredow Werndl siegt in Prüfung
Während es als Mannschaft nur für Silber reicht, holt sich Jessica von Bredow-Werndl den Sieg in der Prüfung. Was die Reiterin aus Aubenhausen auszeichnet, ist punktgenaues Reiten. So nimmt sie sich beispielsweise Zeit, dass Dalera vor dem Rückwärts richten geschlossen und gerade steht. Dann folgen fünf gerade Tritte rückwärts und antraben. Auch der Übergang vom Schritt in die Passage gelingt der Deutschen Meisterin im Grand Prix Special genau am Punkt. Entsprechend holt sie sich mit 84,612 % den Sieg.
Jedoch reicht es nicht für Mannschaftsgold, da die Leistungen zu unterschiedlich sind. Für den Sieg hätte ein weiteres deutsches Teammitglied ebenfalls die 80 %-Marke knacken müssen. „Alle haben super geritten! Mehr war heute hier nicht drin. Mehr als unser Bestes geben können wir nicht. Die Briten sind einfach abnormal stark“, resümiert von Bredow-Werndl das Ergebnis. Und doch ist alles möglich.
Ergebnisse FEI Dressage European Championship Riesenbeck 2023
FEI Dressage European Championship Grand Prix de Dressage 2023
- Jessica von Bredow-Werndl (GER), TSF Dalera BB 84,612 %
- Charlotte Dujardin (GBR), Imhotep 82,422 %
- Charlotte Fry (GBR), Glamourdale 81,258 %
- Nanna Skodborg Merrals (DEN), Blue Hors Zepter 78,556 %
- Carl Hester (GBR), Fame 78,540 %
Team Ranking FEI European Championship 2023
- Great Britain 242.220
- Germany 239.674
- Denmark 228.727