„Liebe Fans und Mitglieder, unser Verein steckt derzeit in einer Situation, die so noch keiner von uns erlebt hat. Insbesondere sportlich ist die Lage schwierig wie seit Jahrzehnten nicht. Dass wir seit 26 Spielen in der Bundesliga nicht mehr gewonnen haben, schmerzt uns alle unendlich. Wir wissen, wie sehr ihr leidet. So sehr, dass sich einige sogar von ihrem geliebten Club abgewandt haben – aus Verzweiflung, aus Wut, aus Unverständnis über die letzten Monate.
In den letzten Jahren sind unbestritten vor allem sportlich und finanzpolitisch einige schmerzhafte Fehler von Vereinsseite gemacht worden. Unweigerlich hat dies zu einem Vertrauensverlust geführt. Diese Fehler arbeiten wir auf. Trotz allem stehen wir in den kommenden Monaten vor Herausforderungen, die uns alles abverlangen werden.
Absolute Priorität hat das Auftreten unserer Lizenzmannschaft in der Bundesliga. Wir müssen die Serie der sieglosen Spiele so schnell wie möglich beenden, um im Kampf um den Klassenerhalt die dringend benötigten Punkte zu sammeln. Lasst uns Klartext reden: Gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie ist ein Verbleib im Fußball-Oberhaus ein ganz entscheidender Schritt für unsere wirtschaftliche Stabilität. Wir glauben fest daran, dass wir das schaffen werden – Aufgeben war und ist für Schalker sowieso nie eine Option!
Wir haben volles Verständnis für euren Unmut über die derzeitige Situation. Ihr habt jedes Recht, zu kritisieren und auch mal lautstark zu schimpfen. Aufgrund der Corona-Pandemie könnt ihr leider nicht in die VELTINS-Arena, um dort unsere Mannschaft anzufeuern – oder auch mal eine klare Ansage zu machen, wenn’s nicht läuft.
Eines aber können wir nicht akzeptieren: Keine Einzelperson und keine Gruppierung stehen über dem Wohl des Vereins. Der FC Schalke 04 stand immer für lebhafte Diskussionskultur und intensiven Austausch zwischen Fans, Mitgliedern und handelnden Personen. Das soll und wird auch so bleiben, die Grundlage dafür ist allerdings ein faires Miteinander und der Wille zum sachlichen Dialog. Letzteren haben wir immer angeboten und stehen dafür auch in Zukunft zur Verfügung.
Aber: Es ist eine Grenze überschritten, wenn Einzelne namentlich zum Buhmann ausgerufen oder zum Alleinschuldigen erklärt werden sollen. Um es mit den Worten unseres Jahrhunderttrainers Huub Stevens zu sagen: „Es geht nicht um den Einzelnen, es geht immer um den Verein.“ Genau so ist es und der Verein braucht uns jetzt alle – gemeinsam.
Spätestens auf der nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung wird alles schonungslos auf den Tisch gebracht. Ziel ist es, die ordentliche Mitgliederversammlung als Präsenzveranstaltung durchzuführen. Mit Blick auf die dynamische Entwicklung der Corona-Pandemie befürchten wir jedoch, dass dies noch einige Zeit dauern kann. Da wir natürlich gemerkt haben, wie sehr der vorher so selbstverständliche Kontakt über Kabinengespräche, Fanclubbesuche oder Treffen mit Fangruppierungen nun fehlt, werden wir in der nächsten Zeit verstärkt virtuellen Austausch anbieten.
Erst der Klassenerhalt, dann die ordentliche Mitgliederversammlung inklusive Aussprache und Wahlen zu den Gremien – dieser Zeitplan steht. Das Einzige, was bis Ende Mai zählt, ist der Klassenerhalt.
Dafür brauchen wir eure Unterstützung und den starken Zusammenhalt im Verein, der die Knappen immer ausgezeichnet hat. Nur gemeinsam schaffen wir es, in der 1. Bundesliga zu bleiben – dorthin gehört unser Verein. Dieses Ziel muss Priorität vor allem anderen haben: „Wir alle zusammen für den FC Schalke 04“ muss die Marschroute für die nächsten, so entscheidenden Monate sein. Dazu brauchen wir euch. Es geht nur gemeinsam.
Der Vorstand des FC Schalke 04“
Quelle: FC Schalke 04