Der VfB Friedrichshafen hat zum 15. Mal in der Vereinsgeschichte das DVV-Pokalfinale gewonnen und sich vor 11.354 Zuschauern in der SAP Arena in Mannheim mit 3:0 (25-20, 25-8, 25-21) gegen die Bisons Bühl durchgesetzt. Einen kleinen Trost gab es für die unterlegenen Bühler trotzdem: Kapitän Masahiro Yanagida wurde von den Fans über die DVV-Pokal App zum comdirect Player of the Match gewählt.
Bühl zeigt sich kämpferisch
Von einer Außenseiterrolle wollten die Bisons Bühl zu Beginn des ersten Durchgangs nichts wissen. Hellwach und ohne Respekt vor dem Favoriten vom Bodensee legten sie ordentlich und mit viel Durschlagskraft los. Bestes Beispiel war ein Angriff der Bühler zum 2:1, den der VfB nur noch bis an den über 20 Meter über dem Spielfeld hängenden Videowürfel abprallen lassen konnte.
Neues Videochallenge-System sorgt für Klarheit
Eine frühe Premiere gab es auch für die Fans in der Halle: VfB Coach Vital Heynen forderte beim Stand von 4-6 einen Übertritt der Drei-Meter-Linie zu überprüfen, wurde aber von der Zeitlupe widerlegt. Es war das erste Mal in der Geschichte des DVV-Pokals, dass ein Trainer eine Entscheidung challengen konnte. Mit laufender Spielzeit fanden die „Häfler“ schlussendlich immer besser in die Partie, Bühl leistete sich mehr Fehler und so folgte beim 12-12 der Ausgleich. Mehr und mehr nahmen die Häfler jetzt das Heft in die Hand, auch weil der Block jetzt deutlich effektiver agierte. Über 15:13 und 18:14 marschierte der VfB davon und markierte mit 25-20 den ersten Satzgewinn.
Bühl ohne Chance in Satz zwei
Das Friedrichshafner Getriebe lief nun wie geschmiert, während Bühl mit eigenen Fehlern zu kämpfen hatte. Ob in der Annahme, beim Aufschlag oder im Angriff, Bühl bekam in dieser Phase keinen Zugriff auf das Spiel. Entsprechend komfortabel zogen die Häfler über 7-3, 18-5 und 22-6 ihre Bahnen und konnten sich hier und da Ungenauigkeiten leisten, ohne den 25-8 Satzerfolg zu gefährden.
Am Ende entscheiden Kleinigkeiten
Nach zwei verlorenen Sätzen und damit dem Rücken zur Wand fand Bühl den Spaß am Spiel im dritten Satz wieder. Mutige Angriffe und tolle Abwehraktionen wurden belohnt und so war es erneut die Bisons, die sich mit knappen Führungen beim 4-3 und 8-7 zurück ins Match bissen und auch danach nicht locker ließen. Der VfB sah sich unter Druck, behielt aber die Nerven und ließ Bühl nicht weiter davon ziehen. Zwei gleichwertige Mannschaften schenkten sich nun nichts mehr. Letztlich waren es Kleinigkeiten, die nach dem 20-20 den Unterschied ausmachten und am Ende mit 25-21 dem VfB Friedrichshafen das 3:0 und damit den 15. Pokalerfolg bescherten.
Bilder vom Herren-Finale:
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(c) Hans Walter Tschirley
Dresden holt Damen-Pokal
Der DVV-Pokal 2018 der Frauen geht an den Dresdner SC. In einem spannenden und abwechslungsreichen Match setzten sich die Dresdnerinnen gegen das Team vom VC Wiesbaden mit 3:0 25-21, 25-22, 25-18) durch. Trotz der eindeutig anmutenden Zahlen lieferten sich beide Teams über weite Strecken einen sehenswerten Schlagabtausch auf Augenhöhe. Wiesbadens erfolgreichste Angreiferin war Kimberly Drewniok mit acht Punkten, die auch zum comdirect player of the match gewählt wurde.
DSC-Spielerin Saša Planinšec in Angriffslaune
Einen Favoriten hatte zumindest dem Namen nach auch das Pokalfinale der Frauen. Bereits viermal hat der Dresdner SC die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen dürfen, zuletzt 2016. Auf der anderen Seite des Feldes stand mit dem VC Wiesbaden ein Team, das bisher noch keinen Titel im Pokalwettbewerb verzeichnen konnte.
Und so brauchte der VC Wiesbaden auch im ersten Satz zunächst eine ganze Weile, um sich auf die beeindruckende Kulisse und die Dimensionen in der Mannheimer SAP-Arena einzustellen. Sowohl in der Annahme als auch im Angriff fehlte es zu Beginn des ersten Satzes an der nötigen Präzision, um Dresdens Abwehr unter Druck zu setzen. Die Dresdnerinnen fanden schneller zu ihrem Spiel und punkteten mehrfach mit Schnellangriffen der gut aufgelegten Saša Planinšec, die auch im Block fleißig zupackte (am Ende standen neun Blocks und insgesamt 18 Punkte zu Buche) und einigen Anteil an der 7:3 und 15:10 Führung ihres Teams hatte.
Wiesbaden kommt in Fahrt
Wiesbaden arbeitete sich immer besser in die Begegnung, verringerte die Fehlerquote und gewann Sicherheit in Annahme und Aufschlag. Das zeigte Wirkung. Dresden geriet in der Annahme unter Druck, war folglich im Angriff nicht mehr so durchschlagstark und büßte nach 16:13 den Vorsprung bis zum 21:20 fast vollständig ein. Gerade noch rechtzeitig fand das Team von DSC Coach Alexander Waibel zurück in die Spur und markierte per Block das 24:21. Bei der Entscheidung über den Satzball leistete das neu eingeführte Videochallenge-System erneut gute Dienste. Ein Dresdner Angriff, der offensichtlich im Aus landete, war vorher vom Wiesbadener Block noch hauchdünn berührt worden und lieferte so den Punkt zum 25:21 Satzgewinn für den DSC.
Ein packendes Duell auf Augenhöhe bekamen die 11354 Zuschauer über weite Strecken des zweiten Satzes hinweg geboten. Zwar erwischte Dresden abermals den besseren Start (5:3) und Wiesbadens Trainer Dirk Groß musste beim 8:11 sogar mit einer ersten Auszeit reagieren, fand dort aber offenbar die passenden Worte. Seit Team belohnte sich mit mutigen Angriffen und einem Ass von Julia Osterloh mit dem 11:11 Ausgleich. Es folgte ein mitreißender Schlagabtausch, in dem Dresden zunächst mit 20:16 voran ging, beim 23:22 aber fast wieder eingeholt war. Ein Cleverer Lob an den Wiesbadener Block von Dresdens erfolgreichster Angreiferin Piia Korhonen (19 Punkte) bescherte Dresden den ersten Satzball, ein weiterer Block das 25:22.
Dresden am Ende das stärkere Team
Weiterhin mitreißenden Volleyball boten beide Mannschaften im dritten Abschnitt der Partie. Diesmal gelang Wiesbaden der bessere Start zum 6:2, nur wenig später beim 12:12 folgte der Ausgleich. Danach war es ein absolut offenes Match zweier gleichwertiger Teams. Dresden wirkte insgesamt etwas frischer und münzte das in Punkte um. Dem 15:13 folgte das 18:15. Egal was Wiesbaden versuchte, Dresden fand die besseren Antworten und nach dem Endstand von 25:18 durfte der DSC seinen fünften Pokalgewinn feiern.
Bilder vom Damen-Finale:
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(c) Hans Walter Tschirley
Text-Quelle: DVV-Pokal / Deutscher Volleyball Verband / Volleyball Bundesliga