29 Rennwagen mit Fahrern aus 15 Nationen gingen in dieser Woche erstmals mit ihren GT3-Boliden auf die Rennstrecke. Die ersten offiziellen Testfahrten der DTM 2022 fanden am Dienstag und Mittwoch auf dem Hockenheimring statt.
Nach dem Weggang der Werksteams in der DTM musste sich die beliebte Rennserie für die vergangene Saison neu erfinden. Die Lösung: GT3-Teams an den Start bringen.
Mit Mercedes, BMW und Audi blieben zumindest drei alteingesessene Teams der Serie erhalten. Neu dabei: Lamborghini, Ferrari und Porsche. Im ersten Jahr dieses neuen Formats konnte sich der Mercedes-Pilot Maximilian Götz vom Winward Rennstall durchsetzen. In diesem Jahr dürfte der Duisburger jedoch starke Konkurrenz bekommen. So ist neben dem dreimaligen DTM Ex-Champion Rene Rast auch der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb in diesem Jahr mit von der Partie. Rast startet in dieser Saison mit dem Audi R8, Loeb wird sich im Ferrari 448 wiederfinden.
Trotz April-Wetter und feuchter Strecke am Dienstag spulten die Fahrer bereits früh eine Menge Kilometer ab. Trocken und am Nachmittag sogar sonnig bei knapp 16 Grad konnten sogar einige Long-Runs der Teams am Mittwoch folgen. Am Dienstag stand Audi-Rookie Marius Zug mit einer Zeit von 1:38,644 ganz vorne in der Zeitenliste. Einen Tag später folgte mit Nico Müller ein weiterer Audi-Pilot mit 1:38,532 Minuten. Hinter Zug und Müller folgte in in der Zeitenliste beider Tage Lamborghini-Pilot Mirko Bortolotti (Grasser Racing Team) mit 1:38,644 vor dem dreimaligen DTM-Champion René Rast mit einer Zeit von 1:39,682.
Insgesamt spulten die 29 Fahrer an beiden Tagen 3.804 Runden ab. Am 26./27. April steht der zweite offizielle DTM-Test auf dem Programm, dann in Portimão. Auf dem portugiesischen Grand-Prix-Kurs werden dann vom 29. April bis 1. Mai die ersten beiden von 16 Sprintrennen der 36. DTM-Saison ausgetragen, die im deutschsprachigen Raum auf ProSieben live übertragen werden.
„Diese beiden Testtage der DTM in Hockenheim und der vorangegangene Testtag der DTM Trophy haben unsere Vorfreude auf die Saison noch erhöht. Auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat, haben die Teams und Fahrer fast jede Minute ausgenutzt. Das DTM-Starterfeld ist einfach mega, mit 29 Autos, Fahrern aus 15 Nationen und mit sechs Marken. Und es war super, wieder die Fans auf der Tribüne und im offenen Fahrer zu sehen“, äußerte Frederic Elsner, Director Event & Operations der DTM-Organisation ITR. „Es war ein erfolgreicher Test und eine gelungene Vorbereitung für alle.“ Das bestätigte auch der Amerikaner Scot Elkins, der neue Renndirektor der DTM und der Talentschmiede DTM Trophy: „Ich bin wirklich happy, wie der gesamte Test gelaufen ist. Wir haben alle Abläufe getestet, die neue Zeitnahme, die Überwachung der Track-Limits, die geänderten Abläufe bei Starts und Boxenstopps – das hat gut geklappt. Für mich war natürlich auch prima, alle persönlich kennenzulernen. Jetzt bin ich noch mehr begeistert und freue mich auf die Saison.“
(c) Sebastian Sendlak / DeFodi Images
Der dreimalige Champion René Rast fühlte sich sichtlich wohl. „Ich bin gegen Testende noch zwei Longruns gefahren, um den R8 noch besser kennenzulernen. Jetzt müssen wir die Daten analysieren, um gut vorbereitet nach Portimão zu reisen“, so der Audi-Werksfahrer. Auch Porsche-Werksfahrer Laurens Vanthoor, der im 911-er von SSR Performance in 1:39,532 Rang 17 belegte, zog ein positives Fazit: „Für uns war es ein erstes Kennenlernen der DTM. Es geht in die richtige Richtung, und die Boxenstopps funktionieren schon ganz gut“, so der Belgier. Und auch Titelverteidiger Maximilian Götz, der mit dem Mercedes-AMG Team WINWARD in die neue Saison startet, hatte trotz des April-Wetters Grund zur Freude. „Es hat einen Riesenspaß gemacht. Ich war beeindruckt, wie viele Journalisten beim Medientag anwesend waren und wie groß das Interesse generell an der DTM ist. Angesichts dieses eindrucksvollen Teilnehmerfeldes ist das durchaus nachvollziehbar.“