In der 94. Minute stand es in Sotchi 1:1 zwischen Deutschland und Schweden. Ein Ergebnis, was der Mannschaft nicht gut getan hätte, denn nach dem Sieg Mexikos über Südkorea, nur wenige Stunden zuvor, hätte womöglich das deutsche Aus bei dieser WM bedeutet.
Deutschland vs. Schweden 2:1 (0:1)
Dann aber kam der Freistoß und ein echtes Ronaldo-Tor – von Toni Kroos. Die Freude kannte keine Grenzen mehr und auch die Offiziellen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft freuten sich – aber etwas zu sehr. Georg Behlau und auch Uli Voigt gingen nach dem entscheidenden Treffer völlig die Pferde durch und provozierten mit ihrem Jubel gleich die komplette schwedische Bank, die sich im Anschluss zurecht entrüstet zeigte. Die FIFA ermittelt nun gegen den DFB, der sich beim schwedischen Verband jedoch bereits entschuldigte.
Im Spiel sah Deutschland in den ersten 45 Minuten nicht gut aus. Trotz der Hereinnahme von Reus für Özil fehlte es erneut an Gefährlichkeit in der Spitze und auch in der Abwehr lief nicht alles rund. EIn Fehler von Toni Kroos war es dann, der den Treffer der Schweden einleitete und das Team zur Pause aus dem Wettbewerb warf.
Im zweiten Durchgang erarbeitete sich die Löw-Truppe dann endlich ein Übergewicht. Das 1:1 durch Marco Reus war überlebenswichtig und sorgte für neue Zuversicht im Team, aber auch für eine Übermotivation bei Jerome Boateng, der sich mit einem unnötigen Foul selbst aus dem Spiel nahm. Die gelb-rote Karte könnte jetzt sogar Wettbewerbsentscheidend sein, denn bei einer bestimmten Konstellation wäre sie für die Fair-Play Wertung ein Grund für die Schweden, ins Achtelfinale zu rutschen.
So aber kam es zur Nachspielzeit und zu einem Schwedenkrimi, den Kroos für sich entscheiden konnte. Seinen Fauxpas hat er durch diesen Treffer revidiert, aber die Unsicherheit bleibt und gegen Südkorea hilft nur ein deutlicher Sieg, um nicht in den Genuss des Loses der FIFA zu kommen.
Polen nach Niederlage ausgeschieden
Die Polen konnten sich am Sonntag nicht gegen das Team aus Kolumbien durchsetzen. Auch ein schwacher Robert Lewandowski trug zur Tristesse der Mannschaft bei, die nach Vorne nur wenige Akzente setzte. Im Gegensatz zu den Kolumbianern. James sorgte mit seinen Zuspielen für den nötigen Druck und als Vorbereiter für Tore. Am Ende stand es 3:0 für die Südamerikaner und Polen war das erste europäische Team, welches sich aus der WM in Russland verabschiedete.
Nur wenige Stunden zuvor schossen sich die „Three Lions“ ins Achtelfinale. Mit einem 6:1 gegen Panama zeigte sich England in Favoriten-Form. Panama feierte trotzdem. Der erste Treffer bei einer WM gelang Felipe Baloy in der 78. Minute, wo das Aus des Teams bereits klar war.
Ebenfalls im Achtelfinale: Belgien nach einem 5:2 Schützenfest gegen Tunesien
Kroatien demütigt Argentinien
In der Gruppe D konnte sich Kroatien mit 3:0 gegen Argentinien durchsetzen und das Ticket für das Achtelfinale vorzeitig sichern. Nach dem Unentschieden gegen Island könnte es jedoch das Aus der Messi-Truppe bedeuten. Der Vize-Weltmeister von 2014 zeigte sich wie in Spiel 1 nur wenig bemüht und erste Stimmen werden laut, dass auch der Trainer der Südamerikaner zur Diskussion steht.
Auch der Gastgeber steht bereits als Achtel-Finalist fest. Nach dem 5:0 gegen Saudi-Arabien und 3:1 gegen Ägypten hat Russland sechs Punkte auf dem Konto. Auch Uruguay hat mit 6 Zählern die nächste Runde bereits erreicht. Am letzten Spieltag der Gruppe A am Montag geht es somit nur noch um den Gruppensieg.