11.112 begeisterte Fans in der Dortmunder Westfalenhalle sorgten am Sonntagnachmittag für einen neuen deutschen Zuschauerrekord im Damen-Handball. In einem mitreißenden, intensiven Spiel setzten sich Borussia Dortmunds Handballerinnen mit 26:23 (10:10) gegen Siófok KC durch und sicherten sich damit den ersten Platz in Gruppe A der EHF European League.
Rekord: Nie zuvor sahen so viele Zuschauer ein Damen-Handballspiel auf Vereinsebene. Zuvor lag der Rekord aus dem Jahr 1997 bei 8700 Zuschauern. Ebenfalls aufgestellt von Borussia Dortmund. Am Sonntagnachmittag kamen 11.112 Zuschauer in die ausverkaufte Westfalenhalle und sorgten für eine atemberaubende Atmosphäre. Zudem war es das bestbesuchteste Spiel in der Historie der EHF European League Women.
Ausgangslage: Das Hinspiel in der European League bei Siófok KC in Ungarn hatte der BVB mit 24:27 verloren. Damit war klar: Trotz der besseren Tordifferenz musste Borussia gewinnen. Den Gästen hätte ein Unentschieden gereicht, um sich den ersten Platz in der Gruppe zu sichern, da bei Punktgleichheit der direkte Vergleich für die Ungarinnen gesprochen hätte. Als Gruppensiegerinnen würde man im Viertelfinale dem großen Favoriten Ikast Handbold aus Dänemark aus dem Weg gehen.
Spielverlauf: Von der ersten Sekunde an war klar, dass sich die Ungarinnen weder von der tollen Kulisse in der Westfalenhalle, noch vom Heimvorteil des BVB beeindrucken würden lassen. Und es war klar, dass es ein hartes Spiel werden würde. Allein in den ersten fünf Minuten kam Siófok zweimal per Siebenmeter zum Zug, einen davon parierte die überragende BVB-Torfrau Yara ten Holte. Nach zehn Minuten führten die Gäste mit 4:2.
Erneut war es ten Holte, die den Siebenmeter von Dejana Milosavljevic noch ans Holz lenken konnte (16.). Auf der anderen Seite erwies sich Zoe Sprengers als sichere Siebenmeterschützin und erzielte den wichtigen Anschlusstreffer zum 5:7 (20.)
(c) Sebastian Sendlak / DeFodi Images
Der BVB blieb dran. Als die Japanerin Haruno Sasaki zum 9:9 traf und Kapitänin Alina Grijseels Sekunden vor dem Abpfiff mit einer Energieleistung zum 10:10 ausglich, stand die Westfalenhalle Kopf.
Nach der Pause hatten die Borussinnen ihre anfängliche Nervosität in der Kabine gelassen. Doch zunächst ging es hart zu Sache. Dana Bleckmann wurde derb zu Boden gerissen, Sara Garovic hart angegangen. Aber endlich hatte der BVB ein Konzept gegen die abwehrstarken Ungarinnen, in den entscheidenden Situationen klappte es jetzt besser. Vier Minuten waren in Halbzeit zwei gespielt, da führte der BVB nach Toren von Meret Ossenkopp (2) und Sasaki mit 13:10.
Als Lena Hausherr mit einem tollen Heber Torfrau Rajcic überwunden hatte und Haruno Sasaki Sekunden später einen Tempogegenstoß erfolgreich abschloss, hieß es 18:16. Die entscheidende Phase in diesem Spiel war die Zeit zwischen der 42. und 46. Minute, als die Schwarzgelben zum ersten Mal mit vier Toren davonzogen – 20:16.
Beim Spielstand von 25:21 ging es in die letzten fünf Minuten. Das Publikum in der Westfalenhalle ließ nicht nach, die Borussinnen zu feiern. Die letzten zwei Minute waren nach dem Treffer von Sara Garovic zum 26:22 handballerisch entschieden. Immer lauter wurde die Partie, so laut dass der Schlusspfiff beim Stand von 26:23 kaum zu hören war. Die Emotionen überschlugen sich, die Spielerinnen lagen sich minutenlang in den Armen und hüpften durch die Halle . „Das wird einmalige bleiben in meiner Wahrnehmung. Dieses Spiel bedeutet mir sehr viel, die Fans haben uns einfach beflügelt“, fand Kapitänin Alina Grijseels die passenden Worte.
Quelle: Borussia Dortmund Handball