Am Sonntag endeten nach einer Woche die zweiten Ruhr Games in Dortmund, Hagen und Hamm. Auf einer Pressekonferenz lobten sich die Verantwortlichen gegenseitig, konnten dabei aber nur schwer die organisatorischen Defizite beim zweiten Versuch dieses Events weg retouchieren.
An vier Tagen konnten fast 5.600 jugendliche Sportlerinnen und Sportler in olympischen und nicht-olympischen Sportarten ihr Können unter Beweis stellen. Im BMX, Mountainbike oder Streetball wurden dabei Trendsportarten den Zuschauern präsentiert und zum Mitmachen eingeladen. Sportarten wie das Rollstuhl-Fußballturnier zeigten zudem die Inklusions-Möglichkeiten einer breiteren Masse.
Während in Hagen und Hamm vor Allem die bekannten Sportarten wie Basketball, Schwimmen oder Leichtathletik präsentiert wurden, gab es in Dortmund bei der Hauptveranstaltung vermehrt Mitmachaktionen und Action zu bestaunen. Beim Motocross Freestyle oder Mountainbike Dirt-Jump standen bei vielen der Zuschauer die Münder offen. Sportarten wie das Skateboarden oder Klettern wurden zum Ausprobieren angeboten. Gerade das jüngere Publikum machte von diesem Angebot Gebrauch.
Die Idee, ein sportliches Netzwerktreffen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt, zu organisieren ist dabei die Vordergründige Aussage. Bei Teilnehmern und auch Zuschauern bleiben diese Ruhr Games auch entsprechend positiv in Erinnerung.
Sport nur bei den Teilnehmern im Vordergrund
Um diese Event-Form aber auch in der Bevölkerung zu einer festen Größe werden zu lassen, bedienen sich die Organisatoren bereits seit dem ersten Mal vor zwei Jahren an einigen „Größen“ des Musikbusiness. So standen an diesem Wochenende die Auftritte der Sportfeunde Stiler, Lena und Clueso auf dem Plan und lockten so, vor Allem in den Abendstunden, die Zuschauer ins Stadion Rote Erde und in die Innenstadt von Hamm.
Während die Teilnehmer diese Auftritte nur am Rand miterleben konnten, galt die Marketing-Strategie eher der Musik. Auf Plakaten in den drei Städten geriet der Sport in den Hintergrund und wenn man in den Nachbar-Gemeinden nach Informationen zu diesem „Ruhrgebiets-Ereignis“ suchte, fand man zumeist gar nichts.
Als auf der Pressekonferenz am Sonntag von den Verantwortlichen eine Zuschauerzahl von 50.000 präsentiert wurde, waren die Reaktionen seitens der Presse eher zurückhaltend fragwürdig. Probleme an den Eingangsbereichen, gerade bei den Sportfreunden Stiller und auch Clueso wurden zur Kenntnis genommen. Eine Aufarbeitung solle bis zu den nächsten Ruhr Games 2019 in Duisburg und Umgebung stattfinden.
Alles in Allem gab es massive Probleme in den Bereichen der Organisation, des Marketing und dem Sicherheitsdienst. Probleme, die vor zwei Jahren nicht so massiv waren. Vieles wurde auf das nicht vorhandene vorhandene Budget geschoben, wobei sich die Frage stellen muss, ob die eingekauften Musik-Akts nicht ein wenig zu sehr den Budgetrahmen gesprengt hatten.
Bilder von den Ruhr Games 2017
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