Zur Improvisation waren die Bergischen vor Spielbeginn ein Mal mehr gezwungen. Chefcoach Sebastian Hinze konnte sich noch nicht freitesten und wurde daher erneut von Co-Trainer Markus Pütz vertreten. Kapitän Fabian Gutbrod fehlte nach mehreren positiven Schnelltests, Simen Schönningsen hatte mit einer Magen-Darm-Infektion zu kämpfen, und Sebastian Damm fiel mit einer Gehirnerschütterung aus. Dass Csaba Szücs bis auf weiteres mit einem Sehnenriss im Fuß nicht dabei ist, hatte bereits Anfang der Woche festgestanden. Zurück waren hingegen die zuletzt fehlenden Tomas Babak und Tom Kare Nikolaisen.
Offensiv kamen die Löwen zwar nur selten richtig in Schwung, scheiterten dabei auch immer wieder an Berlins überragendem Schlussmann Dejan Milosavljev, aber in der Abwehr bekamen die Hausherren vor 2113 Fans in der Wuppertaler Unihalle schnell Zugriff. Torhüter Christopher Rudeck hielt in der ersten Halbzeit stark, in der Abwehr gewannen die Löwen viele Bälle. Die Führung war folgerichtig, fiel allerdings aufgrund der eigenen offensiven Ausbeute recht beschaulich aus. Arnor Gunnarsson erzielte den ersten Zwei-Tore-Vorsprung beim 11:9, Jeffrey Boomhouwer versenkte nach schön ausgespieltem Gegenstoß zum 12:10.
Das kleine Polster war nach der Pause schnell aufgebraucht. Die Berliner präsentierten sich im Angriff deutlich weniger fehleranfällig und waren allen voran durch Jacob Holm extrem gefährlich. Bis zur 43. Minute blieben die Gastgeber dran. Nach einer Rudeck-Parade lief der Gegenstoß über Linus Arnesson zu Gunnarsson, der zum 19:18 versenkte. Eines der schönsten Tore des Abends war für zwölf Minuten gleichzeitig das letzte des BHC.
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Während der Flaute rieben sich die Löwen an einer Berliner 5:1-Deckung auf und bekamen den Gegner auf der anderen Seite kaum noch gestoppt. Sieben Treffer in Folge erzielten die Berliner, die dadurch 25:19 führten, natürlich Oberwasser hatten und sich auch nicht mehr von der Siegerstraße abbringen ließen. Der Tabellenzweite gewann in Wuppertal sein achtes Spiel hintereinander und bleibt in der Bundesliga 2022 ohne Verlustpunkt. Die Bergischen erzielten in den Schlussminuten immerhin noch vier Treffer, um das Ergebnis etwas positiver zu gestalten. Zwei seiner sechs Tore markierte in dieser Phase Lukas Stutzke, dem offensiv gefährlichsten Löwen auf der Fuchsjagd.
Quelle: Bergischer HC