Bereits am Donnerstag konnte der VfL Gummersbach mit einem 28:23 (13:11) die Überraschung des 26. Spieltags gegen die Rhein.-Neckar Löwen feiern. Zwar sind die Gummersbacher noch mitten im Abstiegskampf, konnten durch diesen Sieg jedoch etwas Luft schnappen.
Die ersten Minuten der Partie verschliefen die Gummersbacher. Ein starker Antritt von Marvin Sommer, der in der zweiten Minute im Alleingang das erste Tor für den VfL erzielte, sollte bis zum 1:5 (5. Minute) den einzigen Treffer der Blau-Weißen markieren. Die anschließende Auszeit von VfL-Coach Torge Greve sollte allerdings eine Wende geben, mit der zu diesem Zeitpunkt wohl kaum jemand gerechnet hätte. Während die Abwehr an Aggressivität zunahm, zog Carsten Lichtlein den Löwen nun ein ums andere Mal den Zahn. Nach 30 Minuten konnte er bereits zehn Paraden auf seinem Konto verbuchen. Zusammen mit seinem starken Mittelblock aus Alexander Becker und Stanislav Zhukov, an dessen Block die Löwen in der Folgephase immer wieder scheiterten, schufen sie die Basis für die Aufholjagd der Gummersbacher. Pouya Norouzi und Moritz Preuß verkürzten zur siebten Minute auf 3:5. Im Anschluss blieb es bei einem konstant leichten Rückstand der Gummersbacher, die sich im Angriff teilweise noch schwertaten und noch nicht ganz an die Löwen herankamen.
Nachdem sich die knappe Führung der Gäste beim 7:10-Zwischenstand in der 23. Minute eingependelt zu haben schien, legten die Hausherren noch einmal einen Gang zu. Langsam kehrte auch in die Angriffsbemühungen der Oberbergischen die lang ersehnte Sicherheit zurück. Drei Treffer in Folge konnte der VfL, der mit jedem Angriff selbstbewusster wurde, für sich verbuchen und damit in Person von Preuß in der Schlussphase des ersten Durchgangs den 10:10-Ausgleich erzielen (26. Minute). Von den eigenen Fans getragen spielten die Hausherren nun wie entfesselt auf. Nach einem Gegentreffer der Rhein-Neckar Löwen (10:11, 27. Minute) gelang dem Bundesliga-Dino ein erneuter 3:0-Lauf, den Eirik Köpp mit dem 13:11 in Minute 30 krönte.
Mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken zeigten sich die Gummersbacher auch im zweiten Durchgang vorne kreativ und hinten stabil. Neben dem weiterhin überragenden Lichtlein im Gummersbacher Kasten präsentierten die Blau-Weißen im Angriff im Kollektiv, was in ihnen steckt. In der 35. Minute war es erneut Köpp, der absolute Trefferlaune bewies und zum 16:14 einnetzte. Die SCHWALBE arena kochte, während die Spieler auf dem Parkett zu keiner Zeit nachließen und weiter mutig aufspielten. Vor allem die leichten Lösungen waren es, die den VfL in der Offensive immer wieder zum Erfolg führten. In der 44. Minute traf Sommer zum 19:17, fünf Minuten später warf Ivan Martinovic sogar den Treffer zur Vier-Tore-Führung für den VfL (22:18, 49. Minute). Zu diesem Zeitpunkt waren die Gummersbacher längst die dominierende und eindeutig spielbestimmende Mannschaft.
Auch die Schlussphase gehörte komplett der Heimmannschaft, die sich zu keiner Zeit eine Schwächephase erlaubte und vor Leidenschaft und Spielfreude regelrecht strotzte. In der Abwehr agierten die Gummersbacher mit der nötigen Härte, um die Gäste aus Mannheim am Nerv zu treffen. Der sensationell aufgelegte Lichtlein tat sein Übriges dazu. Die Zuschauer in der Halle standen beinahe ununterbrochen, während der VfL weitermarschierte und seine Führung sogar noch ausbaute. Nach 52 Minuten war der VfL durch einen Treffer des hervorragend aufspielenden Martinovic zum ersten Mal mit fünf Toren in Front (24:19). Von der Euphorie beflügelt durchbrachen die Gummersbacher jede Bemühung der Rhein-Neckar Löwen zurück ins Spiel zu finden. Das abschließende Tor durch Pouya Norouzi in den letzten Sekunden der Partie krönte die überragende Mannschaftsleistung der Gummersbacher, die die Mannheimer mit 28:23 besiegten.
Durch den so wichtigen Sieg über die Rhein-Neckar Löwen bewies der VfL, dass sie der erste Anwärter im Kampf um den Klassenerhalt bleiben wollen. Mit dem nötigen Biss und der wiedergewonnen Selbstsicherheit haben die Gummersbacher im Abstiegskampf ein Ausrufezeichen an die Kontrahenten aus Bietigheim und Ludwigshafen gesetzt. Entsprechend gestärkt sollte es nun für die Mannschaft von Trainer Torge Greve in die Länderspielpause gehen, in der auf der heutigen Leistung des Teams aufgebaut werden kann.
Quelle: DKB Handball Bundesliga
Die weiteren Ergebnisse:
THW Kiel vs. Die Eulen Ludwigshafen 37:21 (18:10)
SC Magdeburg vs. SG Flensburg-Handewitt 24:23 (11:12)
SC DHfK Leipzig vs. Füchse Berlin 32:27 (16:15)
MT Melsungen vs. TVB 1898 Stuttgart 24:26 (14:12)
TSV Hannover-Burgdorf vs. HSG Wetzlar 23:25 (10:14)
FRISCH AUF! Göppingen vs. TSV GWD Minden 21:21 (12:12)
TBV Lemgo Lippe vs. HC Erlangen 31:23 (15:12)
SG BBM Bietigheim vs. Bergischer HC 21:28 (11:15)
Bilder vom Spiel der Spreefüxxe Berlin vs. TuS Lintfort (20:23)
(c) Thomas Sobotzki