Die Dominanz der deutschen Triathleten bei der Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii hält auch 2017 an. Während jedoch Topfavorit Jan Frodeno beim Laufen in die Knie gezwungen wurde (Rückenprobleme), konnte sich Patrick Lange seinen ersten Triumpf in Kona feiern. Bei den Damen holte die Schweizerin Daniela Rhyf zum dritten Mal in Folge die Palm-Krone.
Es war der Gänsehaut-Moment auf der Strecke, als der inzwischen Chancenlose Jan Frodeno seinem Konkurrenten Patrick Lange zum Sieg ermuntert. Lionel Sanders war zu diesem Zeitpunkt noch vor dem Deutschen und fing an zu schwächeln. Grund genug für Frodeno, Lange Mut zu machen. Der beherzigte dies und schaffte es, den Kanadier einzuholen. Mit 8 Stunden, 1 Minute und 40 Sekunden war es zudem ein neuer Streckenrekord. Frodeno selber beendete trotz Rückenproblemen das Rennen auf dem 70. Platz nach über 9 Stunden.
Nach fast 11 Stunden kam ein weiterer Deutscher ins Ziel in Kona. Tagesschau-Sprecher Thorsten Schröder überwand die 260,8 km und schwärmte von den Strapazen und der Leistung, aber auch von der Stimmung an der Strecke.
Eine weitere Amateurin kam aus Bochum. Zum ersten Mal dabei war die Lehrerin Sabine Dettmar, die sich mit der Weltmeisterschaft auf der Langdistanz einen Traum erfüllte. „Das erste Mal auf Hawaii ist zum Schnuppern“, so Dettmar vor einigen Wochen, kurz nach der Qualifikation. Nach dem Rennen war die 27-Jährige dann glücklich über das Resultat im Mittelfeld. „Mein Ziel war die 11:15 Stunden. Mit 11 Stunden und 13 Minuten lag ich knapp darunter, aber bei den Bedingungen ist das völlig OK und ich bin mehr als zufrieden.“
Bei 28 Grad Außentemperatur und sogar über 50 Grad im Lavafeld, starkem, Wind im Norden und einem heftigen Seegang kamen alle Teilnehmer an ihre Grenzen. Der Respekt gilt daher allen Finishern im Pazifik in diesem Jahr. „Die Stimmung auf der Strecke, unter den Athleten und auch der Einwohner hier ist unbeschreiblich“, so Dettmar weiter.