Während Fußball-Deutschland gebannt den Kampf um die deutsche Meisterschaft zwischen Dortmund und München verfolgt, spielen sich im Tabellenkelle rechte Dramen ab.
Es war das Spiel des Tabellen-Letzten gegen den Tabellen-Vorletzten. Kaum ein Fan hat am vergangenen Freitag einen Fußball-Leckerbissen erwartet, denn weder Hertha BSC, als auch Schalke waren in den vergangenen Wochen für viele Tore bekannt.
Was dann aber die ausverkaufte Veltins Arena zu Gesicht bekam, war ein gutes Spiel auf zumindest mittelmäßigem Niveau. Einzig die Berliner Defensive hatte wohl noch Osterferien, denn Schalke schenkte den Gästen bereits nach einer guten Viertelstunde zwei Tore ein.
Eigentlich hatte Berlin zu diesem Zeitpunkt mehr vom Spiel, war aber vor dem Kasten von Schalkes Torhüter Ralf Fährmann zu harmlos. Erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs sorgte Jovetic für den Anschlusstreffer.
Es roch nach einem packenden Duell zweier Teams, die aus der Abstiegsregion hervortreten wollten. Die Chance war da, denn mit Bochum, Hoffenheim und Stuttgart haben drei weitere Clubs die untere Tabellenregion noch lange nicht verlassen. Der VfL ließ erst in der vergangenen Woche gegen Stuttgart wichtige Punkte liegen, Hoffenheim rang Schalke ein 2:0 ab, Hertha verlor knapp mit 0:1 gegen Leipzig.
Irgendwie schien sich die Situation nach dem Seitenwechsel auf Schalke jedoch für die Gäste nicht zum Positiven wenden. Schalke machte Druck und die Verteidiger hatten offenbar die letzten Schoko-Eier gefunden und standen völlig neben der Spur. Schon kurz nach dem Wiederanpfiff schoss Simon Terodde die Gelsenkirchener wieder auf zwei Zähler in Front, Bülter sorgte in der 78. Minute für die Vorentscheidung.
Es wurde mit fortlaufender Uhr immer derber auf dem Platz. Während Ralf Fährmann in der ersten Halbzeit noch ohne Fremdeinwirkung verletzt das Tor räumen musste, verletzten sich Skarke und Brunner im weiteren verlauf und müssen wohl einige Wochen pausieren.
Die vier Treffer waren noch nicht genug. Nachdem Berlins Richter in der 84. Minute noch einmal verkürzen konnte, setzte Kaminski den Schlusspunkt zum 5:2 Endstand und den Sprung auf den 16. Platz. Ein Sieg mit drei Wehrmutstropfen an diesem Tag, aber ein wichtiger Sieg im Kampf um den letzten Strohhalm gegen den direkten Wieder-Abstieg aus dem Oberhaus der ersten Fußball Bundesliga.
(c) Sebastian Sendlak
Ein Resultat der Berliner Niederlage sollte der Trainer zu spüren bekommen. Am Montag wurde Cheftrainer Sandro Schwarz entlassen und mit Pal Dardai ein alter Bekannter ans Ruder gesetzt. Ob Dardai im dritten versuch Erfolg haben wird, dürfte wohl fraglich sein.
Auf den anderen Plätzen hatten die Abstiegskandidaten ebenfalls punkten können. Der VfL Bochum, 1899 Hoffenheim und auch der VfB Stuttgart holten jeweils einen Zähler gegen Union Berlin, Bayern München udn Borussia Dortmund. Für alle drei Tams enorm wichtig, wenngleich auch überraschend an diesem 28. Spieltag.