Zum zweiten Mal in seiner Karriere jubelte am Samstag Edoardo Mortara am Norisring ganz oben auf dem Siegerehrungspodest. Der Mercedes-AMG-Fahrer gewann nach 2016 erneut ein Rennen beim DTM-Saisonhöhepunkt auf dem Norisring, dem einzigen Stadtkurs im Kalender. Er überquerte nach 68 Runden mit 0,681 Sekunden vor seinem Teamkollegen Gary Paffett die Ziellinie. „Die ganze Mannschaft hat einen unglaublichen Job gemacht. Zu Beginn des Rennens hatte ich Schwierigkeiten mit den Reifen, aber am Ende war alles gut“, sagte der der Sieger und gab Dank und Lob an sein Team weiter. „Ich habe den ja auch den richtigen Sponsor auf dem Auto und drücke der deutschen Nationalmannschaft heute Abend die Daumen“, so Mortara, dessen Mercedes-AMG C 63 DTM in den Farben der DFB-Elf beklebt ist. Dritter am Dutzendteich wurde Lokalmatador Marco Wittmann im BMW. Für den gebürtigen Fürther ist es die erste DTM-Podiumsplatzierung bei seinem Heimrennen auf dem Norisring.
Den Siegerpokal für Mortara überreichte am Samstag Masaaki Bandoh, Vorsitzender des SUPER-GT-Dachverbandes GTA. Der Japaner hatte bei einer Pressekonferenz am Samstagvormittag gemeinsam mit Gerhard Berger das neue „CLASS-1-Reglement“ für DTM und SUPER GT vorgestellt. Paffett nahm seine Trophäe für Platz zwei vom fünfmaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Ogier entgegen. Dr. Ulrich Maly, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, gratulierte Wittmann und übergab ihm den Pokal für Platz drei. „Das war ein besonderer Moment, auch wenn es die unterste Stufe auf dem Treppchen war“, sagte Wittmann. „Ich habe lange gebraucht, um am Norisring aufs Podium zu können. Auf fast jeder Strecke war ich schon erfolgreich, nur beim Heimspiel nicht.“
Während Mortara an der Spitze ein relativ ungefährdetes Rennen fuhr und nur in der Schlussphase auf Teamkollege Paffett aufpassen musste, kämpfte der sich zuerst an Philipp Eng, der am Ende Fünfter wurde, und Wittmann vorbei. „Ich war zwar etwas schneller als Edo, aber er hat gut verteidigt“, erklärte der Zweitplatzierte. Paul Di Resta wurde Vierter. Bestplatzierter Audi-Pilot im siebten DTM-Saisonrennen war Jamie Green auf Platz elf.
Wittmanns Heimsieg am Sonntag
Neun Rennen auf dem Norisring musste Marco Wittmann auf diesen Augenblick warten, bei seinem Heimspiel auf dem Stadtkurs in Nürnberg ein DTM-Rennen zu gewinnen. Am Sonntag war es endlich soweit. Der Fürther siegte in einem unglaublich spannenden Rennen und sicherte sich den elften DTM-Sieg seiner Karriere, den zweiten der laufenden Saison. Seiner Freude verlieh der Rennsieger noch im Auto lautstark Ausdruck: „Hammergeil! Das ist der absolute Hammer! Das war das Rennen meines Lebens“, jubelte der BMW-Pilot über den Teamfunk. Platz zwei im achten Rennen der Saison belegte Edoardo Mortara im Mercedes-AMG C 63 DTM. Grund zu jubeln hatte auch Daniel Juncadella. Nach seiner ersten Pole-Position feierte der Spanier am Sonntag als Dritter auch seine erste Podiumsplatzierung in der DTM.
Marco Wittmann, der den großen Pokal für den Sieg von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder in Empfang nahm, war am Sonntag nicht zu schlagen. Von Platz sieben aus in das Rennen gestartet, fuhr Wittmann wie entfesselt, lieferte sich unzählige Zweikämpfe und übernahm in Runde 24 – in der Boxenstopp-bereinigten Reihenfolge – Platz eins von Mortara. Erst in der Schlussphase des Rennens konnte Mortara wieder aufschließen, für einen Angriff auf Wittmann reichte es aber nicht mehr. „Das war ein unglaubliches Wochenende und ich wünsche mir mehr wie dieses. Ich glaube, es war ein perfektes Wochenende“, sagte Mortara. Die Trophäe für den Erfolg überreichte der Formel-1-Weltmeister von 2016, Nico Rosberg, der das Rennen aus der Box des Audi Sport Teams Rosberg gebannt verfolgt hatte. Markenkollege Juncadella war ebenfalls glücklich, nachdem er in seinem 64. DTM-Rennen zum ersten Podiumsplatz fuhr. „Natürlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, aber wenn ich das nächste Mal auf Startplatz eins stehe, dann möchte ich auch gewinnen.“
Eine starke Aufholjagd zeigte am Norisring Robin Frijns. Der Audi-Pilot war von Platz 16 in das Rennen gestartet und sah nach 68 Runden als Achter die Zielflagge. Markenkollege Nico Müller war als Siebter bestplatzierter Fahrer der Ingolstädter.
In der DTM-Fahrerwertung ist die Spitze nach acht von 20 DTM-Saisonrennen noch enger zusammengerückt. Gary Paffett, der sich im Rennen ein rundenlanges Rad-an-Rad-Duell mit Timo Glock lieferte, führt das Tableau mit 99 Punkten weiter an. Seinen zweiten Platz aus dem Qualifying konnte der Brite nicht in eine Top-10-Platzierung ummünzen und wurde nur als 13. abgewinkt. Auf Tabellenplatz zwei liegt jetzt Mortara mit 93 Punkten vor Wittmann und Glock (beide 92 Punkte). Paul Di Resta ist mit 87 Punkten Fünfter. Lucas Auer ist mit 72 Zählern auf Platz sechs ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze.
Quelle: DTM