Mit einem hart umkämpften 3:2-Erfolg über Kroatien spielte sich am späten Donnerstagabend die Auswahl Brasiliens in die Runde der besten Acht. Das Duell um eine Medaille beginnt am Freitag um 18 Uhr. Parallel dazu spielt Gastgeber Schweden gegen England um seine erste WM-Medaille seit 2004.
Deutschland – Brasilien 3:2
Bastian Steger – Hugo Calderano 1:3 (-4,6,-8,-6)
Ruwen Filus – Eric Jouti 3:0 (6,8,8)
Dimitrij Ovtcharov – Gustavo Tsuboi 3:1 (9,-9,7,3)
Ruwen Filus – Hugo Calderano 3:2 (-7,5,-8,9,9)
Ruwen Filus: „Für mich persönlich ist das sehr schön, aber der Matchwinner ist die ganze Mannschaft. Wir sind nach Timos Ausfall zusammengerückt, die Bank war richtig heiß heute. Ich habe mir im Entscheidungssatz gegen Calderano gar nicht so viele Gedanken macht. Ich habe gut angefangen, am Ende wurde es nochmal knapp – ich hatte ja im 3. Satz schon eine hohe Führung vergeben. Morgen hoffen wir, dass unsere Verletzten wieder dabei sind – aber so oder so: Wir geben Vollgas!“
Dimitrij Ovtcharov: „Das war natürlich eine Hiobsbotschaft mit Timo, Franz nicht fit, ich weit weg von der Bestform. Aber wir haben uns richtig reingekämpft, und das Ruwen Filus dann noch gegen Calderano gewinnt war stark und freut mich fürs Team. Wir sind eine unberechenbare Mannschaft, niemand weiß, mit welcher Mannschaft wir antreten – mal schauen wer morgen gegen Südkorea einläuft. Im Ernst: Wir haben noch kein Spiel verloren stehen verdient im Halbfinale.“
Jörg Roßkopf: „Ich bin unglaublich stolz auf meine Mannschaft. Die Jungs haben die sehr schwierige Situation angenommen und eine Medaille daraus gemacht. „Ruwen hat ein starkes Spiel gegen Calderano gemacht. Ich wäre mir aber auch sicher gewesen, das Basti das letzte Spiel gegen Jouti gewinnt, wenn es dazu kommt. Unsere Rechnung war schon, dass wir, selbst wenn Calderona beide Einzel gewinnt, die anderen drei Spiele für uns holen.“
„Gegen Südkorea wird das natürlich ein anderes Kaliber. Schauen wir mal, wie es morgen mit morgen mit dem Ischias von Timo und dem Oberschenkel von Patrick ausschaut – dann sehen wir, wer spielen kann.“
„Wir haben Brasilien mit unserer Aufstellung überrascht. Timo und Patrick haben sich deshalb auch etwas mit den anderen eingespielt, damit sie denken, wir spielen in bester Aufstellung.“
Bastian Steger: „So schön war es noch nie, nicht spielen zu müssen. Aber im Ernst: Ich hatte ein gutes Gefühl vor dem letzten Einzel. Für solche Situationen in brenzligen Situationen sind wir routinierten Spieler ja da.“
„Das ist natürlich keine einfache Situation für die ganze Mannschaft, weil wir immer von Tag zu Tag schauen müssen, wer überhaupt körperlich fit ist. Aber das wir das wegstecken, zeichnet unser Team eben aus. Da ist jeder für jeden da.“
Timo Boll: „Mein Ischiasnerv zwickt mich seit dem Schwedenspiel. Gegen Südkorea war es dann besser, aber heute bin ich aufgewacht und habe sofort gemerkt, dass es um einiges schlimmer geworden ist. An Spielen war deshalb nicht zu denken. Mal schauen, vielleicht ist es ja morgen auch wieder besser.“
Die DTTB-Herren müssen kurzfristig auf Timo Boll verzichten, der Probleme mit dem Ischias hat. Auch Patrick Franziska laboriert noch an seiner Oberschenkelzerrung vom Spiel gegen Hong Kong.
Quelle: Deutscher Tischtennis Bund (DTTB)
Weitere Viertelfinalbegegnungen der Herren
Südkorea – Japan 3:1
China – Österreich 3:0
Schweden – England 3:0
Halbfinale:
Deutschland – Südkorea (18 Uhr)
China – Schweden