Lange hat es gedauert, aber beim VfL Bochum wurde am Mittwoch endlich die Konsequenz gezogen, aus der anhaltenden sportlichen Misere, aber auch aus den mehrfachen Verfehlungen des Sportvorstandes in Person von Christian Hochstätter zuvor.
Vor Allem aus Sicht der Fans war diese Entscheidung lange überfällig. Auch wenn sich Hochstätter am Montag in einem Talk den Fans stellte, wurden die Rufe nach der Entlassung eher mehr, als weniger. Aussagen wie „Ohne mich ist der Verein handlungsunfähig“, dürften die Vereinsoberen zum Handeln gezwungen haben. Mehrere Verfehlungen zuvor (Flirt mit dem Hamburger SV, Causa Bastians, Atalan und Verbeek, …) dürften das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht haben.
Auch die nicht zugelassene Presse beim Fan-Talk dürfte ihr Übriges getan haben. So wurden nur Bruchstücke aus dem dreistündigen Talk bekannt und in erster Linie die negativen Aussagen machten die Runde. Auch die fehlende Transparenz seitens Hochstätters wurde durch diese Aktion nur befeuert. Ausgeplauderte Internas, kritisieren von ehemaligen und noch jetzt aktiven Spielern, sowie dem ehemaligen Trainer Ismail Atalan kamen ebenfalls zur Sprache und sind zum Teil in einem Video-Ausschnitt aus dem Talk an die Medien und in die Öffentlichkeit gelangt.
Der gleichzeitige Rauswurf des Cheftrainers Jens Rasijewski zeigt, dass der Aufsichtsrat auch beim sportlichen Aspekt handeln musste. Hochstätter hat an dem ehem. Jugendtrainer zu lange festgehalten und so eine Entwicklung forciert, die nun einen Punkt vor dem Relegationsplatz zur dritten Liga führte.
„Wir danken Christian Hochstätter für über vier Jahre intensiver, vertrauensvoller und erfolgreicher Zusammenarbeit. Allerdings sind wir aufgrund der Entwicklungen in den vergangenen Wochen zu dem Entschluss gekommen, dass das gesamte Team einen neuen Impuls braucht“, sagt Hans-Peter Villis, Aufsichtsratsvorsitzender des VfL. „Diesen Entschluss haben wir uns nicht leicht gemacht. Wir sind uns aber bewusst, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt vor einem bedeutenden Spiel gegen Darmstadt stehen, für das wir alle Kräfte bündeln müssen. Diese Partie hat für uns höchste Priorität. Es geht einzig und allein um den VfL Bochum 1848“, so Villis weiter.
Den Posten des Sportvorstandes wird mit sofortiger Wirkung Sebastian Schindzielorz, den Posten des Coaches Heiko Butscher übernehmen.